2. Kampftag der NJV-Liga der Männer bringt Verschiebungen in der Tabelle mit sich

Der zweite von vier Kampftagen der NJV-Liga der Männer fand am vergangenen Wochenende in Braunschweig, Bremen und Celle statt. Er sorgte für einige Verschiebungen in der Tabelle, die nun der Braunschweiger Judo Club punktgleich vor dem KS Lüneburg (jeweils 10:2 Punkte) anführt. Der Osnabrücker TB und der SV Hambühren folgen mit 8:2 Punkten auf Platz drei und vier. In der ersten Tabellenhälfte finden sich außerdem das Judo-Team Hannover (6:4) und der MTV Vorsfelde (6:6) wieder.

Bei dem Großkampftag in der Hansestadt starteten der KS Lüneburg, der Osnabrücker TB, die KG Jork/Drochtersen sowie der Ausrichter PSV Bremen.

Schon in der ersten Begegnung, die die Hausherren gegen den KS Lüneburg bestritten, lag ein Hauch von Überraschung in der Luft: Die Bremer gingen durch Siege in den Gewichtsklassen bis 66 Kilogramm und bis 73 Kilogramm mit 2:0 in Führung, ehe die Lüneburger die Begegnung durch vier Siege in Folge drehten und die ersten Punkte des Tages einfahren konnten. Die Bremer verkauften sich auch in ihren weiteren Begegnungen, die gegen den Osnabrücker TB mit 3:4 und die KG Jork/Drochtersen jeweils knapp verloren gingen, teuer und lieferten spannende Kämpfe. Die Kampfgemeinschaft aus dem Kehdinger Land – abermals durch eine Verletzung dezimiert – konnte ihrerseits mit dem Sieg über die Bremer die ersten Punkte auf ihr Konto verbuchen. In ihren beiden weiteren Mannschaftskämpfen musste sie sich dem MTV Vorsfelde mit 1:6 und dem Osnabrücker TB mit 2:5 geschlagen geben.

Besondere Spannung versprach das Aufeinandertreffen des MTV Vorsfelde und dem KS Lüneburg. Die Wolfsburger reisten als letztjähriger Vizemeister unter anderem mit ihrem frisch gebackenen Bronzemedaillengewinner bei den Deutschen U21-Meisterschaften, Marc-Alexander Fitzlaff, an. In interessanten, technisch guten Kämpfen, in denen die Führung nicht selten wechselte, hatten die Lüneburger stets das bessere Ende für sich und siegten – in der Höhe sicherlich unerwartet – mit 6:1.

In einem weiteren Spitzenkampf standen sich der Osnabrücker TB und der MTV Vorsfelde gegenüber. Hier hatten die Osnabrücker mit 4:3 das bessere Ende für sich. In einer der letzten Begegnungen trafen schließlich die Tabellennachbarn Osnabrück und Lüneburg aufeinander. Der Mannschaftskampf hielt in der Gewichtsklasse bis 73 Kilogramm, in der für Lüneburg Christoph Siegel und seitens Osnabrück Philipp Innig Aguion aufgeboten wurde, eines der hochkarätigsten Einzelduelle der Liga bereit. Lange in Rückstand liegend, konnte sich in diesem Kampf der beiden Trainingspartner am Olympiastützpunkt Hannover Christoph Siegel nach einem Konter kurz vor Ende der Kampfzeit durchsetzen. Dazu konnte Lüneburg vier weitere Kämpfe gewinnen und sich mit 5:2 durchsetzen. Aus dem Osnabrücker Umfeld hieß es, die Stärke des Gegners anerkennend, dass „mit etwas Glück […] schon etwas mehr in diesem heißen Duell drin gewesen [wäre]“. Die Mannschaft des KS Lüneburg revidierte nach ihren drei Siegen ihr Saisonziel („in der Landesliga etablieren“) und schielt nun auf die Tabellenspitze.

Der BJC begrüßte in seinem Dojo an der Eisenbütteler Str. den SC Budokwai Garbsen und Enjoy Judo/OT Bremen. Beide Gastmannschaften hatten einige Ausfälle zu beklagen, sodass sich die Braunschweiger jeweils recht deutlich mit 5:2 (gegen Garbsen) und 6:0 (gegen die Bremer Gäste) durchsetzen konnten und damit – nach Platz 5 im Vorjahr – ihre Ambitionen auf einen der ganz vorderen Plätze erneut unter Beweis stellten. Kaum spannender hätte der Kampf zwischen dem SC Budokwai Garbsen und Enjoy Judo/OT Bremen verlaufen können: Schnell waren die Bremer mit 3:1 in Führung gegangen und mussten somit nur noch einen der weiteren drei Einzelkämpfe gewinnen, um zwei wichtige Punkte zu ergattern. Doch die Garbsener zeigten sich willensstark und kämpften sich auf 3:3 heran, sodass der letzte Kampf die Entscheidung bringen musste. Hier setzte sich der Garbsener Vahe Shahverdyan gegen seinen Bremer Kontrahenten durch und sicherte den 4:3 Sieg für seine Mannschaft. Budokwai-Trainer Vigen Shahverdyan zeigte sich angesichts der Moral seiner Mannschaft zufrieden und forderte seine Kämpfer wegen des schweren Restprogramms (bspw. stehen noch Begegnungen gegen den MTV Vorsfelde und den Braunschweiger JC an) auf, verstärkt zu trainieren. Auch Enjoy Judo/OT Bremen sieht sich nach den gezeigten Leistungen und trotz der hauchdünnen Niederlage gegen Garbsen auf einem guten Weg, die Klasse zu halten.

In Celle trafen der TuS Hermannsburg, das Judo-Team Hannover und – als Ausrichter – der SV Hambühren aufeinander. Den Hannoveranern war schon im Vorfeld klar, dass es an diesem Kampftag sehr schwer werden würde: Die große Zahl der Topathleten kämpfte an diesem Termin um Medaillen beim European Cup der U21 in Portugal. Auch der TuS Hermannsburg konnte – wie am ersten Kampftag auch – nur mit einer Rumpfmannschaft antreten. Deswegen kann sowohl der (unter normalen Umständen kaum für mögliche gehaltene) Sieg (3:2) gegen das Judo -Team, als auch die äußerst knappe Niederlage im Heidederby gegen den SV Hambühren (3:4) hoch geschätzt werden. Auch der Ausrichter konnte von der schwachen personellen Besetzung des Judo-Teams profitieren und den Mitfavoriten auf den Titel mit 5:2 schlagen.

Damit die Hannoveraner ihr Saisonziel, den Aufstieg in die Regionalliga, noch erreichen können, wird die Mannschaft neben fünf eigenen Siegen (kämpfen müssen die Vertreter aus der Landeshauptstadt noch gegen die beiden Teams aus Bremen sowie gegen Braunschweig, Osnabrück und Vorsfelde) auch auf „Schützenhilfe“ der Konkurrenz angewiesen sein. Mit mindestens einem halben Auge werden die Verantwortlichen des Judo-Teams wohl am dritten Kampftag nach Neu-Wulmstorf schauen, wo es zum Gipfeltreffen zwischen Lüneburg und Braunschweig kommt. Weitere Ausrichter des nächsten Kampftages am 09.05.2015 sind Enjoy Judo/OT Bremen und der TuS Hermannsburg.

Bericht: NJV-Medienteam (Christian Jelinsky)
Fotos: [oben], [3], [7]-[11]: Judo-Team Hannover; [1]: SC Budokwai Garbsen; [2]: Enjoy Judo/OT Bremen; [4], [12]-[14]: KS Lüneburg; [5]: Osnabrücker TB; [6]: Braunschweiger Judo Club