Verleihung des 2. Dan für Harald Engel vom VfL Germania Leer

Am Sonntag den 20.Dezember 2020 (4.Advent) wurde Harald Engel aus Leer, wenige Tage nach seinem 60. Geburtstag, in Würdigung seiner hervorragenden Verdienste für den Aufbau und die Verbreitung des Judosports in Niedersachsen der 2. Dan verliehen. Die Verleihung wurde von dem Vorsitzenden des Arbeitskreis Ostfriesland Engelbert-Heye Kirsche unter Corona-Regeln durchgeführt.

Harald Engel ist mit Unterbrechungen seit 1972 beim Judo und trainiert seit knapp 20 Jahren die jüngsten Judoka beim VfL Germania Leer. Damit legt er seit fast zwei Jahrzehnten den Grundstock für die außergewöhnlichen Erfolge der Judoka des VfL Germania Leer und der ostfriesischen Mannschaften, die sich aus der Wettkampfförderung des Judo Arbeitskreises Ostfriesland und somit aus den Mitgliedsvereinen generieren. Viele seiner ehemaligen Schüler haben Podiumsplätze bei den Landes- /Norddeutschen Meisterschaften erreicht und sich für die Teilnahme an Deutschen Meisterschaften qualifiziert. Er selbst ist mit seinem damaligen Trainer und Gründer der Judoabteilung des VfL Germania Leer, Anton Hinrichs, als Schüler durch eine harte sowie fordernde Schule gegangen, hat sich Erfolge auf Kreis- und Bezirksebene erkämpft und war aber auch Teil der äußerst erfolgreichen Jugendmannschaft des VfL Germania Leer in den siebziger Jahren. Auch in der Familie ist die Judobegeisterung tief verankert. Ehefrau Angelika ist als erfolgreiche Kata-Athletin auf Niedersachsen- und Deutschlandebene dabei und als Übungsleiterin tätig und auch die drei Söhne sind (bis auf einen) auch als Trainer beim VfL Germania Leer engagiert.

Als Trainer der „Kleinsten“ hat man einen meist harten Job, da in der heutigen Zeit nicht mehr viele der jungen Judoka am Kinder-Boden-Turnen teilnehmen. Zunächst muss die Förderung der Körperwahrnehmung und des Bewegungsempfindens geschult werden, die Stütz- und Haltemuskulatur gestärkt werden, die Förderung grundlegender koordinativer und konditioneller Fähigkeiten sowie die Entwicklung von Werten für die eigene Sicherheit und den Erwerb vielfältiger Kompetenzen zur Entfaltung der Persönlichkeit vermittelt werden. Hier sind Ruhe, Geduld und ein langer Atem gefragt. Die Angst vorm Fallen zu überwinden, dem Partner zu vertrauen und selbst Verantwortung zu übernehmen ist zudem in der Anfangszeit die große Kunst. Talente zuerst erkennen, fördern und fordern dafür braucht es ein Gespür und viel Sensibilität. All dies hat Harald Engel neben seiner ausgeprägten empathischen Art. Wenn seine ehemaligen Schützlinge ihre richtig großen Erfolge feiern, ist seine Arbeit schon so gut wie vergessen und viele erinnern sich nicht mehr daran, da sie meist dann schon seit Jahren bei anderen Trainern in der Gruppe sind und weitere große Schritte in ihrer Entwicklung gemacht haben. Dies ist stellvertretend auch eine Ehrung für alle Trainer und Übungsleiter, die den jungen Judokas die ersten Schritte beibringen und ihnen den Weg bereiten, unabhängig davon, ob sie später erfolgreicher Wettkämpfer, Übungsleiter oder Kampfrichter sind.