Am 1. März trafen sich 72 ID-Judoka aus Niedersachsen sowie Gäste aus Hamburg und Berlin zum 29. Landesturnier. Das Turnier findet seit 1994 an wechselnden Orten und Vereinen statt. Zum 5. Mal trafen sich die ID-Judoka nun schon in Lüneburg.
Nachdem der eigentliche Veranstalter im November leider absagen musste, fand sich zunächst kein Ausrichter. Im Dezember war dann für Martin Frey, Behindertensportreferent des Niedersächsischen Judo-Verbands und ID-Judo-Trainer im Sport-Team Lüneburg klar: „Ohne Landesturnier geht es nicht - dann machen wir es!"
Nach kurzer Planungszeit konnte im Dezember die erste Ausschreibung erfolgen und alles für das Turnier vorbereitet werden. Für einen schnellen Ablauf des Turniers konnten drei Matten hergerichtet werden, die auch durch die Hilfe befreundeter Vereine mit den notwendigen Tischbesetzungen bestück werden konnten. Diese kamen vom TSV Wietzendorf, unter der Leitung von Florian Koch, sowie vom VfL Suderburg, mit Nicole und Jan Brandt und dem TC Hameln mit Renate Papay, die ebenfalls allesamt jahrelange Weggefährten im ID-Judo sind.
Zum Auftakt der Veranstaltung heizte die Box-Abteilung des Sport-Team Lüneburgs den Teilnehmenden richtig ein. Unter der Leitung von Fred Göhner machten sich die Athlet*innen warm und kamen bereits hier gut ins Schwitzen.
Eine kleine Pause gönnten da die Einführenden Worte von Martin Frey und der Oberbürgermeisterin der Stadt Lüneburg Claudia Kalisch, die ebenfalls im Judo-Sport aktiv war und auch zur Anfangszeit des Sport-Team Lüneburgs vor fast genau 20 Jahren selbst noch "auf der Matte" stand. Daher ließ es sich die Oberbürgermeistern nach Erfolgswünschen für gute und faire Wettkämpfe nicht nehmen, das Turnier für alle mit dem zeremoniellen Angrüßen im Judo zu eröffnen.
In 23 Wettkampfgruppen, die sich aus gewichtsnahen Pools aus den drei unterschiedlichen Wettkampfklassen ergeben, kämpften die angereisten Teilnehmenden um Medaillen und Platzierungen. Die Gruppen werden seit jeher mit Tierportraits unterschieden, die vom 2019 verstorbenen „Pionier im Bereich des ID-Sports" Friedhelm Kükelhahn gestaltet wurden.
Viele schöne Kämpfe waren zu sehen. So schenkten sich Frank Heinemann (Sport-Team Lüneburg) und Tarek Stahl (SV Alfeld) in der Gruppe „Pferd" in der Wettkampfklasse 1 bis 100 kg nichts! Zwar waren in der Gruppe nur zwei Kämpfer gesetzt, in einem Best of 3 ging es aber 3-mal über die volle Distanz! Am Ende hatte Frank Heinemann die Nase vorn und holte sich hier den Sieg.
Auch in der Wettkampfgruppe „Hund", der 70-77 kg schweren Wettkampfklasse 1 gab es sehenswerte Aktionen, in denen Denis Mertens (SG Moordorf) am Ende dominierte. Er konnte alle Kämpfe in der stark besetzten Gruppe für sich entscheiden!
In der Gruppe „Maus", der 85-88 kg schweren Wettkämpfer der Klasse 3 kam es zu einem Vereins-Duell zwischen der SG Moordorf und dem ETV Hamburg, die beide je zwei Kämpfer ins Rennen um den Sieg in der Gruppe schickten. Die Stimmung an der Matte war durch Jubel und Beifall beider Vereine stark! Am Ende hatte Mael Kuffler vom ETV Hamburg im entscheidenden Moment die bessere Idee und gewann im letzten Kampf gegen Hanke Diekmann von der SG Moordorf, der sich dennoch über den 2. Platz freute.
Auch bei den Frauen ging es nicht weniger zur Sache! In der Gruppe „Strauß", in der Wettkampfklasse 2 zeigte Susanne Lauer vom Braunschweiger Judo-Club, die als einzige Teilnehmerin auf (fast) allen 29 Landesturnieren gekämpft hat, dass sie mit 63 Jahren ihren deutlich jüngeren Kontrahentinnen in nichts nachsteht. Sie musste sich lediglich Chayenne Zoske vom TSV Spandau geschlagen geben.
Bei der obligatorischen Siegerehrung bekamen alle Teilnehmenden ihre erkämpften Medaillen und Urkunden von Hanna Fleischhauer, einer der Top-Judoka des Sport-Team Lüneburgs, und Annelie Best vom Polizei-SV Hannover verliehen.
Wunderbar eingerahmt wurde die Veranstaltung von der tollen Bewirtung durch die Cafeteria des Sport-Team Lüneburgs, bei denen alle Teilnehmenden und Gäste voll auf ihre Kosten kamen.
Die Ergebnisse der Frauen und der Männer sind jeweils verlinkt.
Text: Martin Frey
Fotos: Martin Frey und Dieter Warnecke
Redaktionelle Anpassungen: NJV