Nachdem Nicolas Kunze im Einzelwettbewerb nach Lospech und trotzdem starken Kämpfen den neunten Platz belegte und Anna-Monta Olek mit ihrem sensationellen dritten Platz für eine von insgesamt zwei deutschen Medaillen beim EYOF sorgte, hatten die beiden die Chance, mit dem deutschen Mixed-Team Kurs auf eine weitere Medaille zu nehmen. 

Mit dem Team aus Frankreich, das die Einzelwettbewerbe mit zwei Goldmedaillen und vier dritten Plätzen beendete, wartete allerdings ein extrem schwerer Gegner auf die deutsche Mannschaft, die sich deshalb eher wenig Hoffnungen auf ein Weiterkommen machten. Doch – motiviert von der guten Stimmung der Mitgereisten und Team-Kameraden auf der Tribüne – gelang die große Überraschung. Auch dank Nicolas Kunze, der mit einem fünf-minütigen Golden-Score Kampf einen hart erkämpften Punkt beisteuerte und Anna-Monta Olek, die im Schwergewicht eingesetzt wurde und ebenfalls siegte, setzte sich die deutsche Mannschaft durch. 

Beflügelt durch diesen sensationellen Favoritensturz lief es auch gegen den EM-Dritten Rumänien besser als erwartet. Mit 4:0 und ebenfalls Siegpunkten von unseren beiden NJV-Athleten wurde ein weiterer Favorit ausgeschaltet und die Deutschen standen unerwartet im Halbfinale der EYOF. Trotz starker Auftritte war das Team aus Russland jedoch eine Nummer zu groß, sodass nur das kleine Finale und die Chance auf die Bronzemedaille blieb. Und diese Chance ließen sie sich nicht mehr nehmen. Ein weiterer 4:0 Sieg machte das am Morgen noch Undenkbare möglich. Diese Bronzemedaille hatte im Hinblick auf das überaus schwere Los eine noch viel größere Bedeutung für die deutschen Judoka, sodass der Siegjubel und die anschließende Siegerehrung von Emotionen geladen waren. 
Eine tolle Werbung für den deutschen Judosport, die zeigt, dass Judo halt doch nicht nur eine Einzelsportart ist. 

Um noch einmal zu unseren beiden Niedersachsen zurückzukommen: Mit zwei von drei Siegen für Nicolas Kunze - 60 kg und vier von vier Siegen für Anna-Monta Olek im Schwergewicht, zeigt sich das niedersächsische Trainerteam mehr als zufrieden mit den Leistungen ihrer beiden Schützlinge am letzten Tag des EYOF.
Mehr geht ja auch fast nicht, denn zwei Medaillen aus drei Wettbewerben sprechen ihr Übriges.