Kein WM-Erfolg in Budapest

Bei der Judo-WM in Budapest schieden die Niedersachsen Giovanna Scoccimarro und Fares Badawi vorzeitig aus.

Besonders tragisch verlief der Wettkampftag für Fares Badawi vom ASC Göttingen, dessen großer Traum es war, durch seine WM-Teilnahme das Olympia-Ticket für das IJF-Refugee-Team zu lösen. Doch leider gelang es ihm nicht, die lange randoriarme und wettkampffreie Zeit zu kompensieren. In seinem Kampf gegen den an diesem Tag stark kämpfenden Rumänen Adrian Sulca blieb er hinter seinen Möglichkeiten und schied in der ersten Runde aus. Am Abend gab es dann die nächste Enttäuschung: In den Olympia-Nominierungen, die der Judo-Weltverband für das Flüchtlingsteam aussprach, wurde nicht Fares sondern ein anderer Athlet in der Kategorie -73 kg berücksichtigt.

Zwei Tage später schaffte es auch NJV-Topstar Giovanna Scoccimarro nicht, ihre zuletzt starke Form abzurufen. Nach Waza-ari Rückstand punktete sie in ihrem Auftaktkampf zwar gegen die usbekische Konkurrentin mit einem wunderschönen Uchi-mata. Doch im zweiten Kampf fand sie kein Mittel, um die Australierin Coughlin zu bezwingen. Nach insgesamt 13 Minuten Kampfzeit stellte sie zwar ihre aktuell starke Kondition unter Beweis, musste sich jedoch durch einen dritten Shido gegen die Nummer 28 der Weltrangliste geschlagen geben und schied vorzeitig aus.

Zwar ist die Generalprobe für Tokio nun nicht so geglückt wie erhofft, doch sollte Giovanna für die olympischen Spiele nominiert werden, könnte sie die erfolgsversprechende Serie der letzten Wettkämpfe fortführen. Denn in den letzten Turnieren zeichnete sich ein stetiger Auf- und Abwärtstrend ab. Während sie beim Grand Slam in Düsseldorf Bronze gewann, konnte sie bei den folgenden Europameisterschaften nicht in die Medaillenränge vorrücken. Es folgte ihr bisher größter Erfolg, der dritte Platz bei den World Masters in Doha und daraufhin die Zweitrundenniederlage beim Grand Slam in Tel Aviv. Im Anschluss erkämpfte sie sich die Silbermedaille beim Grand Slam in Kazan. Folgt man diesem Trend und rechnet die aktuelle WM mit ein, liegen die Chancen für einen Erfolg bei den olympischen Spielen gut.  

Die Nominierungen für die olympischen Spiele sprechen DJB und DOSB in den folgenden Tagen aus. Neben Giovanna Scoccimarro (MTV Vorsfelde), die sich im Kampf um das Olympia-Ticket in der 70-Kilo-Klasse ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit ihrer deutschen Konkurrentin Miriam Butkereit liefert, wartet auch Igor Wandtke (Judo-Team Hannover) auf die offizielle Bestätigung der Olympia-Qualifikation.