Der diesjährige Verbandstag fand am vergangenen Sonntag in der Sporthalle der Zentralen Polizeidirektion Niedersachsen statt. Die Möglichkeit, nach dem coronabedingten Ausfall 2020 und der Digitalveranstaltung 2021 in diesem Jahr wieder in Präsenz zusammenzukommen, nutzten rund 120 Delegierte aus ganz Niedersachsen. Ein großer Dank galt deshalb gleich zu Beginn dem Polizei-Sportverein Hannover und unseren Gastgebern der zentralen Polizeidirektion, allen voran dem Polizeivizepräsidenten der zentralen Polizeidirektion Niedersachsen und Polizeisportbeauftragten des Landes Niedersachsen, Uwe Lange, der uns die Örtlichkeiten zur Verfügung stellte und die NJV-Judoka mit einem Grußwort in Hannover empfing.
Auch NJV-Präsident Egbert von Horn freute sich über die rege Beteiligung und das lang ersehnte Zusammenkommen der Verantwortlichen. Das große Publikum bot einen angemessenen Rahmen, um gleich mehrere Ehrungen durchzuführen, die teilweise in den letzten zwei Jahren aufgrund der Pandemie auf der Strecke geblieben sind. So startete die Versammlung nach den Eröffnungsreden von Uwe Lange und Egbert von Horn mit der Würdigung von gleich 13 verdienten Judoka.
Besonderen Applaus und Standing-Ovations gab es in diesem Rahmen für Kampfrichterlegende Byong Chol Song (SV Gifhorn), dem im Namen des Deutschen Judo-Bunds die Ehrennadel in Gold und die Urkunde zum 8. Dan überreicht wurden. Für große Überraschung und Rührung sorgten die Verleihungen des 6. Dans an Jörg Bohlen (TSV Wettmar) und Karl-Heinz Steingräber (PSV Hannover), für ihre außerordentlichen Verdienste im Judosport.
Weitere Ehrungen:
3. Dan
- Mirja Henrici (PSV Hannover)
- Manfred Jansen (Nordhorner JC)
4. Dan
- Frank Heese (Osnabrücker TB)
NJV-Ehrennadel in Gold
- Michael Kollinger (JKCS Goslar/SV Gifhorn)
- Sei Kam Chow (SW Oldenburg)
- Sylke Bohlen (TSV Wettmar)
- Norbert Specker (Bremer Judo-Verband)
NJV-Leistungsnadel in Gold
- Youssef Diouri (TuS Hermannsburg)
mit seinem Katapartner Dennis Burkhard - Sonja Schacht (JC Peine)
- Bennet Brandes (JC Peine)
Weitere Danksagungen und eine würdige Verabschiedung erhielten darüber hinaus unsere Judo-Kolleg*innen Walter Ahrens (früherer Kampfrichter- und Ligareferent), Frank-Michael Müller (früherer SV-Referent), Christoph Glüsenkamp (früherer Vorsitzender des Bezirks Weser-Ems), Gottfried Burucker (früherer Landestrainer) und Dagmar Dabrat (Geschäftsstellenmitarbeiterin), die im Laufe des Jahres 2022 aus ihrem Amt scheiden oder bereits geschieden sind. Danke noch einmal für Eure herausragende Arbeit!
In den anschließenden Berichten ging Egbert von Horn in leistungssportlicher Sicht insbesondere auf den Fokus für die Olympischen Spiele in Paris 2024 ein. Zudem informierte er die Mitglieder über die vom Deutschen Judo-Bund beschlossene inflationsbedingte Preisanpassung der Jahressichtmarke. Ab 01.01.2023 wird die Jahressichtmarke 26 € kosten.
Als neues Mitglied des Landestrainerteams begrüßte er außerdem Hannes Schneider, der sich dem Publikum kurz vorstellte.
Präsidiumskollege Julian Jelinsky (Bereich Jugend) ergänzte die Ausführungen um Informationen rund um die neue Graduierungsordnung und den Appell, die Potentiale der Reformation des Kyu-Systems in den Vereinen als Werbung für den Judosport zu nutzen. Zudem machte er auf die Suche nach Ausrichtern für das Sportjahr 2023 aufmerksam und dankte den Ausrichtern des laufenden Jahres – darunter die Judo-Tiger Visbek, der Braunschweiger JC, der PSV Georgsmarienhütte und die TSG Hatten-Sandkrug – für ihren Einsatz.
Nach der Mittagspause, die die Delegierten bei Suppe und Brötchen für den ein oder anderen Plausch nutzten, folgte mit den Anträgen der nächste Tagesordnungspunkt. Die Versammlung bestätigte alle zur Abstimmung gestellten Anträge. Folgende Inhalte wurden dementsprechend angepasst:
Um den Organisator*innen des Verbandstages mehr Planungssicherheit zu geben, gilt in der Satzung ab dem kommenden Jahr die Bitte, die Teilnahme von Delegierten im Voraus schriftlich zu bestätigen.
In der Wettkampfordnung wurden die Gürtelfarben zur Teilnahme an Turnieren an das neue Graduierungssystem angepasst – berechtigt sind ab nun an Judoka ab dem 7. Kyu. Weiterhin startberechtigt sind Judoka bis einschließlich der Altersklasse U13, die ihren 8. Kyu auf Basis der alten Prüfungsordnung absolviert haben. In der Prüfungsordnung folgten weitere Anpassungen an das neue System. Beispielsweise findet die Prüfung zum 3. Kyu, - genauso wie die Prüfungen zum 1. Und 2. Kyu - nicht mehr auf Vereins- sondern unterster Untergliederungsebene statt. Die Anpassung wird schrittweise erfolgen. Zudem wurden redaktionelle Änderungen bezüglich des Nichtbestehens einzelner Prüfungsfächer an der Ordnung vorgenommen. Es gilt nun, dass ein Prüfungsfach bzw. Modul nach vier Wochen erneut geprüft werden kann, der Vermerk eines spätmöglichsten Termins wurde gestrichen. Hinsichtlich Danprüfungen erfolgten Anpassungen zum Anmeldeverhalten. Zudem wurde das Ablegen von Teilprüfungen beim 3.-5. Dan – in Absprache mit dem Prüfungsreferenten – in der Ordnung ergänzt.
In den anschließenden Wahlen wurde die gute Arbeit des Präsidiums durch die Wiederwahl der Kandidaten bestätigt. So bleibt Präsident Egbert von Horn auch in der nächsten Periode im Amt, genauso wie Julian Jelinsky (Jugend) und Rolf-Dieter Frey (Breitensport). Auch den vorerst kommissarisch eingenommenen Posten von Christian Bebek als Vizepräsident Leistungssport bestätigten die Wahlberechtigten. So ist nun nach dem Tod von Jens Ahrenhold wieder ein vollständiges Präsidium im Amt.
Auch in Referent*innenkreisen wurden alle zur Wiederwahl stehenden Ehrenamtlichen bestätigt.
Darüber hinaus freute sich die Versammlung besonders über die Neuwahlen von Frank Lambrecht (Selbstverteidigungsreferent) und von Katharina Wendt, die die langjährig vakante Stelle als Referentin für Medien und Kommunikation übernimmt. Herzlich willkommen!
Eine Umstrukturierung erfolgte im Rechtsausschuss. Sei Kam Chow wechselte ihren Posten als langjährige Vorsitzende des Teams mit Boris Neumann, der dem Ausschuss bis dato als Beisitzer angehörte.
Zum Ende mahnte Egbert von Horn die Versammlung an, dass wir alle in der Pflicht stehen, die junge Generation an die Aufgaben im Verein und Verband heranzuführen. Egbert von Horn kündigte in diesem Zusammenhang an, dass dies seine letzte Amtszeit sein wird.
In Aussicht auf den nächsten Verbandstag, der am 12.11.2023 stattfindet, verabschiedete er die Versammlung zur Kaffeezeit in den wohlverdienten Sonntag.
Ein großer Dank gilt an dieser Stelle unseren Helfer*innen, den Nachwuchs-Athlet*innen vom BSP Hannover, die das NJV-Team sowohl beim Auf- und Abbau, der Verpflegung und technischen Belangen unterstützten.