Olympia Paris: Wandtke und Starke unterliegen in Runde 2

Der Tag der Tage: Hierauf hat unser Olympia-Duo, Igor Wandtke und Pauline Starke, jahrelang hin trainiert und gefightet. Am 29. Juli gingen beide in der Champ de Mars Arena in Paris auf die Tatami und gingen als Sieger*in in Runde 1 von der Matte. In Runde 2 zeigten Starke und Wandtke starke Kämpfe, die leider nicht mit dem Sieg belohnt wurden. Nun heißt es den Fokus auf den Mixed-Team-Wettbewerb am kommenden Samstag zu richten.

Erfolgreich: Pauline Starke gegen Julie Beurskens (NED) in Runde 1. (Foto: Max Galys)

Nach knapp zehn Minuten Kampfzeit unterlag Wandtke leider mit Shidos gegen den Kanadier Arthur Margelidon. (Foto: Emanuele Di Feliciantonio)

Hajime in der Champ de Mars Arena: Igor Wandtke (-73 kg) bestritt seinen Auftaktkampf gegen den Olympia-Ranglisten 324 aus Sao Tome und Principe, Roldeney de Oliveira. Die beiden Athleten haben im Rahmen der IJF-Tour noch nie gegeneinander gekämpft. Genau diese Situation macht es natürlich schwer, den Kämpfer einzuschätzen und sich darauf einzustellen. De Oliveira versuchte mit Griffverhinderung, dass Wandtke eine Technik ansetzen konnte, wofür er in der ersten Minute mit Shido bestraft wurde. Nach und nach fand Wandtke besser in den Kampf und kam dann öfter zu Aktionen, die jedoch noch keine Wertung erbrachten. Nach fast zwei Minuten Kampfzeit gelang Wandtke mit einem Fußwurf auf Waza-ari und anschließender Haltetechnik der verdiente Sieg in Runde 1.

In der nächsten Runde stand unserem NJV-Olympioniken Arthur Margelidon aus Kanada gegenüber. Der ausgeglichene Kampf auf Augenhöhe ging nach der regulären Kampfzeit in die Golden Score Verlängerung: In insgesamt acht Minuten Kampfzeit gab es einen großen Schlagabtausch zwischen beiden Athleten und beide kamen zu starken Aktionen, aber ohne Wertung. Letztendlich entschieden die Shidos in diesem spannenden Kampf und Wandtke erhielt nach 8:03 Kampfzeit und 2:2 Strafen die dritte Bestrafung und schied somit leider nach einer sehr guten Vorstellung aus dem olympischen Wettkampfgeschehen aus.

„Ich bin schon enttäuscht, ich habe alles reingegeben und der Kampf fühlt sich eigentlich nicht verloren an“, so Wandtke unmittelbar nachdem er von der Tatami kam. Die Strafe war für ihn nicht nachvollziehbar. „Es ist halt eine Enttäuschung, man braucht auch etwas Glück. Ich hatte ein gutes Los und dann fehlte am Ende das kleine Stückchen Glück für mich. Es fehlten Kleinigkeiten.“ Hinzu kommt, dass er seinen Gegner Arthur Margelidon bereits seit zehn Jahren gut kennt: „Er ist einer der Wenigen, mit dem ich auch befreundet bin und er hätte auch lieber einen anderen Gegner gehabt“, plauderte Wandtke etwas aus dem Nähkästchen. „Ich wollte es auf der Bühne genießen, hatte einen starken Gegner. Es hat Spaß gemacht zu kämpfen. Aber ich wäre lieber geworfen worden, da weiß man, dass man einen Fehler gemacht hat. Es ist undankbar, so zu verlieren.“

Pauline Starke begann auf der olympischen Tatami in der Gewichtsklasse bis 57 Kilogramm gegen die Niederländerin Julie Beurskens. Mit einem Sieg bei den Europameisterschaften in diesem Jahr gegen Beurskens startete Starke in die Begegnung. Nach eineinhalb Minuten erzielte unsere Athletin eine Waza-ari-Wertung, die die Niederländerin eine Minute später egalisierte. Die Niederländerin hatte jedoch bereits zwei Shidos erhalten für verbotene Griffe und Herunterziehen. Eine halbe Minute vor Schluss kam ein Scheinangriff dazu und sie erhielt die dritte Strafe und damit war Pauline Starke eine Runde weiter: “Sie war sehr aktiv und sehr dominant, hat gut gekämpft und souverän gewonnen”, so Frauen-Bundestrainer Claudiu Pusa zufrieden mit dem ersten Kampf von Starke. In Runde 2 hieß ihre Gegnerin nun Enkhriilen Lkhagvatogoo aus der Mongolei, die bei den letzten drei Weltmeisterschaften immer um Bronze kämpfte und zweimal auch siegte.

Starke erkämpfte schnell die Waza-ari-Führung, landete anschließend aber in der Festhaltetechnik der Mongolin. Aus der befreite sich Starke zwar nach 17 Sekunden, damit schaffte die Mongolin jedoch den Ausgleich. Nach 2:2 Shidos erhielt unsere NJV-Athletin in den letzten Sekunden den dritten Shido und schied somit ebenfalls nach sehr starken Kämpfen in der Vorrunde aus, womit Starke hadert: „Ich habe gut geworfen, mit 2:1 Shido geführt, der Kampf war eigentlich auf meiner Seite. Aber dann hat sie ihre Strategie geändert und ich fand keine Lösung mehr dafür, keine Antwort“, sagte sie sehr emotional. „Ich wünschte, ich hätte mehr Gas gegeben, ich hatte noch Körner, kam aber nicht zum Zuge. Das ärgert mich so, weil ich das Gefühl habe, doch nicht alles gegeben zu haben. Das ist ein Scheißgefühl“, brachen alle Emotionen aus ihr heraus. Auch Bundestrainer Claudiu Pusa bestätigt dies: “Es war ein guter Kampf, aber nicht gut genug”, bezog er sich allen voran auf den zweiten Teil im Golden Score. “Die Mongolin war da die Aktivere, wir waren zu langsam und damit ging der 3. Shido an uns. Leider sind damit auch unsere Träume von einer Finalteilnahme am Nachmittag geplatzt.”

Unser NJV-Duo hat gezeigt, dass sie zur Weltspitze gehören und nun heißt es den Fokus auf den Mixed-Team-Wettbewerb am Samstag, den 03. August, zu legen!

Text: DJB
Redaktionelle Anpassungen: NJV