Christian Bebek, Vizepräsident Leistungsport, war im Auftrag des NJV-Präsidiums nach Göttingen gereist, um die Auszeichnung vorzunehmen. Er betonte zunächst, dass eine Ehrung auf diesem Niveau keineswegs leicht zu erreichen sei. Zunächst müsse aus dem Verein oder den Untergliederungen des NJV ein Antrag formuliert werden. Dieser werde dann von einer hochkarätig besetzen Ehrenkommission geprüft und mit einer Empfehlung versehen. Abschließend entscheide das NJV-Präsidium über den Antrag. Oft gebe es zu Ehrungsanträgen intensive Diskussionen, da man sicherstellen müsse, dass einer Ehrung auch tatsächlich eine entsprechende Leistung vorausgehe und die Auszeichung auch dem Quervergleich mit anderen verdienten Judoka standhalte.

Im Falle von Peter Klammer seien lange Diskussionen allerdings überflüssig gewesen, da Peter landesweit als absoluter Judo-Freak (im überaus positiven Sinne!) bekannt sei. Er habe in seinem Leben den Judo-Sport fast immer an erste Stelle gestellt und mit seinem Enthusiasmus Generationen von jungen Sportler*innen mitgerissen. In ihm stecke ein Kämpferherz, so Christian Bebek, das ihm über 45 Jahre eigene wettkämpferische Erfolge beschert habe. In seiner Jugendzeit in den 60er Jahren schaffte Peter es bis in die Jugendnationalmannschaft und kämpfte in den anschließenden Jahren auf vielen große Turnieren und in wechselnden Ligamannschaften auf allen Ebenen. Als der DJB ab 2005 begann Veteranenmeisterschaften auszurichten, stieg Peter noch einmal in das Wettkampfgeschehen ein und nahm mit Begeisterung an Ü-30 Welt-, Europa- und Deutschen Meisterschaften teil - im Ergebnis meist mit einem Platz auf dem Podium. 

Christian Bebek dankte Peter Klammer insbesondere für seinen Jahrzehnte andauernden Einsatz für den Judoclub Göttingen und die Förderung junger Judo-Sportler*innen. Er selbst habe um den Jahrtausendwechsel herum einige Jahre im Göttinger Dojo mit Peter Klammer gemeinsam trainieren dürfen und habe die bemerkenswerte Mischung aus Spaß, Leistungsanspruch und gleichzeitig familiärer Atmosphäre als einzigartig empfunden. Man spüre dies noch heute, wenn man das Dojo betrete. Rund 50 aktive und ehemalige Athlet*innen des Judoclubs, die eigens zur Ehrung angereist waren, bestätigten dies mit lang anhaltendem Applaus. Für seine Judo-Lebensleistung werde Peter Klammer mit der höchsten Graduierung gewürdigt, die der NJV selbständig vergeben könne.