Riesensatz aufs Podium

OSP-Athletin Christina Faber sichert sich die Bronzemedaille bei den Junioren-Weltmeisterschaften in Marrakesch.

Unbändige Freude nach dem kleinen Finale. Foto: IJF / Gabriela Sabau

Das Ziel war klar: In ihrem letzten Junioren-Jahr wollte Christina Faber unbedingt mit einer Medaille im Einzelwettbewerb von den Junioren-Weltmeisterschaften abreisen.  
Nach der überaus erfolgreichen Saison 2018, in der sie als krönenden Abschluss den EM-Vize-Titel gewann, sollte auch in diesem Jahr ein ähnliches Resultat beim Saisonhöhepunkt in Marrakesch her. Zuzutrauen war ihr das allemal. Mit zwei Siegen bei den Europa Cups im Juni und September startete die Wiesbadenerin, die in Hannover lebt und trainiert, als Weltranglistensechste der Gewichtsklasse -78 kg ins Turnier.
Auf ihrem Weg in Richtung Ziel „Medaille“ tat sie sich im Auftaktkampf zunächst etwas schwer, beförderte sie die österreichische Gegnerin zwar das ein ums andere Mal spektakulär in die Luft, jedoch nicht auf den Rücken. Nach knapp zwei Minuten klappte es dann doch. Ein Waza-ari für einen Hüftwurf und der anschließende Haltegriff brachten sie in die nächste Runde.
Gegen die australische Weltranglistendritte Abigail Paduch konnte sie schon mit dem ersten Angriff – wieder ein Hüftwurf -in Führung gehen. Die australische Gegnerin war aber keinen Falls ein leichtes Brett. Beim Aufeinandertreffen in Malaga im Mai musste sie sich ihr schon einmal geschlagen geben. Doch die Marschroute von NJV-Trainer Patrick Kuptz ging dieses Mal besser auf. Durch ihr konzentriertes Auftreten dominierte sie den Kampf in den folgenden drei Minuten, bevor sie den Einzug ins Halbfinale mit einer Kontertechnik perfekt machte. Mit einer vielleicht etwas zu großen Portion Respekt stand sie dort der Japanerin Rinoko Wada gegenüber, gegen die sie über die volle Kampfzeit auf Augenhöhe kämpfte. Die Japanerin verteidigte jedoch geschickt Fabers Angriffe und auch die Ansätze der Asiatin waren nicht zwingend genug, sodass es nach vier Minuten ohne Wertung und Strafen ins Golden Score ging. „Das war drin“, ärgerte sich Trainer Patrick Kuptz, nachdem seine Athletin den Sack in der Verlängerung nicht zumachen konnte und selber auf den Uchi-mata der Gegnerin fiel.
Also musste sie sich mit dem kleinen Finale begnügen, das sie nach einer recht langen Mittagspause und mit der zusätzlichen Motivation von Aufwärmpartnerin Marlene Galandi, Bronzemedaillengewinnerin des Vortages, unheimlich fokussiert und gut vorbereitet anging. Nach einer Schrecksekunde am Anfang, in der sie nur knapp dem Ura-nage der russischen Gegnerin Daria Kariakina ausweichen konnte, lief alles nach Plan. Zwei Waza-ari, einer für Koshi-guruma, der andere für O-soto-gari, ebneten den Weg zum Ziel: Bronze für Christina Faber. „Ein alles in allem runder Tag“, resümiert Patrick Kuptz, der, genauso wie die Trainerkollegen vom OSP Hannover, als auch die Athletin selbst, extrem zufrieden mit dem Endergebnis ist.

Im Team-Wettbewerb am Sonntag reichte es leider nicht ganz für eine weitere Medaille. Im Bronzekampf sorgte Christina Faber zwar für den einzigen Punkt gegen die starke Mannschaft aus Georgien, insgesamt musste sich Team Deutschland jedoch mit dem fünften Platz zufrieden geben.