Tim Gramkow ist U21-Europameister

Tim Gramkow ist Junioren-Europameister. Im slowenischen Maribor gestaltete er bei seiner vierten EM-Teilnahme in Folge alle seine Kämpfe siegreich und feierte nach Bronze 2016 und Silber 2014 (im U18-Bereich) seinen ersten Titel. „Der Tag lief einfach gut“, freute sich der Sportler vom TKJ Sarstedt in einem Interview mit dem Deutschen Judo-Bund. „Ich hätte damit am Anfang des Tages auch nicht mit gerechnet“, fügte der Kämpfer in der Gewichtsklasse bis 81 Kilogramm an.

Der Weg in die Vorschlussrunde

Als Topgesetzter des Pool C brachten ihn souveräne Siege gegen Michael Aristos aus Zypern und Naim Huseynov aus Ascherbaidschan in das Viertelfinale. Dort traf er auf Jesper Smink, der wie er selbst bei der letztjährigen EM Dritter wurde. B Wie auch bei der EM 2014 ließ er sich durch den Niederländer nicht auf dem Weg in das Finale stoppen. Bereits nach 45 Sekunden ging Gramkow mit einem Waza-ari in Führung und brachte diese Wertung über die vierminütige Kampfzeit. Dieser Kampf war im Übrigen der einzige Kampf gegen einen Gegner, gegen den der NJV-Athlet schon einmal gekämpft hat. Das stellte für den Wettkampf einen positiven Umstand dar, wie er im DJB-Interview hervorhob – schließlich hatten die anderen Kämpfer noch keine Gelegenheit, sich im Detail auf die eigene Kampfesweise einzustellen. Gramkow selbst mag die Herausforderung, gegen weitgehend unbekannte Judoka zu kämpfen.

Das Halbfinale und Finale

Im Halbfinale traf er mit Paul Livolsi auf einen Kämpfer, der sich für sein Heimatland mit zwei fünften Plätzen bei European Cups für den Höhepunkt empfohlen hat. Neben anderen Starter war es der Franzose, der – von Tim Gramkow aufmerksam registriert – bereits den einen oder anderen Favoriten aus dem Turnier geworfen hat. In dem Sarstedter fand der 72. der Weltrangliste dann seinen Meister. Vorzeitig machte der 20-Jährige den Einzug in das Finale perfekt. Von seinen Trainern gut auf seinen Endkampf-Gegner Luka Maisuradze eingestellt, lieferte er sich mit dem Georgier einen engen Kampf. Immer wenn es ihm gelang, die besprochene Marschroute zu befolgen, konnte ihm der Zweite des European Cups von St. Petersburg nicht sonderlich gefährlich werden. Dies drückte sich auch in einer Passivitätsstrafe für Maisuradze aus, die Gramkow mit einem kleinen Vorteil in den Golden Score-Kampf gehen ließ. Bereits nach 32 Sekunden suchte er dort die Entscheidung – und fand sie mit einem Koshi-guruma in einem Wurf, der nach der Analyse der Kampfweise des Geogiers als  durchaus „passend“ identifiziert wurde.

Nach dem Höhepunkt ist vor dem Höhepunkt

Nach dem gewonnenen Finale war die Freude nicht nur beim Kämpfer selbst, sondern auch bei der gesamten Delegation des DJB riesengroß. Viel Zeit zum ausgiebigen Genießen des Erfolges besteht jedoch nicht. Schon Mitte Oktober steht mit den Weltmeisterschaften im kroatischen Zagreb der nächste Höhepunkt für Tim Gramkow auf dem Plan. Als kontinentaler Champion gehört er auch bei seinem letztzen Highlight im Juniorenbereich beinahe zwangsläufig zu den Favoriten.

Fotos: EJU