Unsere NJV-Gesichter: Kampfrichter-Referent Dennis Herpel

Zwar können wir zur Zeit nicht über das aktuelle Wettkampfgeschehen, Lehrgänge und andere Maßnahmen berichten - dafür haben wir aber umso mehr Zeit, mal hinter die Kulissen des NJV zu blicken! Wer steckt hinter den Judoka, die wir sonst nur auf oder neben der Matte, als Kämpfer, Kampfrichter oder Referent erleben?

In unserer Rubrik "NJV-Gesichter" stellen wir Euch regelmäßig tolle Persönlichkeiten aus dem Verband vor. Heute an der Reihe:

Dennis Herpel

Als heutiges NJV-Gesicht stellen wir Euch unseren Kampfrichter-Referenten Dennis Herpel näher vor. Obwohl er den Judosport erst im zweiten Anlauf als Jugendlicher beim Blau-Weiss Buchholz so richtig für sich entdeckte, hat er mit seinen 51 Jahren schon an vielen Stationen im NJV, seinen Untergliederungen und verschiedenen Vereinen Halt gemacht, die wir hier gar nicht alle aufzählen können. Hier die wichtigsten Stopps auf seinem Judoweg:
Bevor Dennis das Amt des Kampfrichterreferenten in diesem Jahr übernahm, engagierte er sich unter anderem ehrenamtlich als Jugendreferent im Bezirk Lüneburg/Stade. Sein großes Steckenpferd, das Kampfrichterwesen, entdeckte er schon 1986 für sich. Neben dem Wettkampfsport, den er verletzungsbedingt früh gegen den Trainerjob austauschen musste, sammelte er schon seit seiner Jugend Erfahrung als Mattenleiter. So überrascht es kaum, dass er sich auch in seinem Heimat-Bezirk als Referent für das Kampfrichterwesen einsetzte und seit 2015 Mitglied der NJV-Kampfrichterkommission ist. Nebenbei trainiert er vier Judo-Gruppen in den kleinen Vereinen TSV Sprötze und TuS Jahn Hollenstedt, mit denen er es trotz Corona – und unter Beachtung der coronabedingten Legitimationen - schaffte, die ein oder andere Prüfung mit seinen Schützlingen abzulegen und Zuversicht und Motivation für die kommenden Monate zu vermitteln.

Was ihm an der Tätigkeit als Kampfrichter liegt und was er dem interessierten Referee-Nachwuchs rät, erfahrt Ihr im Interview. Und den ein oder anderen interessanten Urlaubstipp gibt es ganz nebenbei auch noch.

Was ist dein liebster Judo-Wert?
Fairness und Respekt

Warum engagierst du dich ehrenamtlich?
Ich habe schon immer gerne Verantwortung und Aufgaben übernommen. Des Weiteren habe ich schon immer gerne anderen Menschen mein Wissen weitergeben und habe dabei viel Spaß.

Was rätst du (jungen) Judoka, die gerne in die Kampfrichterlaufbahn einsteigen wollen?
Wer gerne kampfrichtern möchte, ist immer herzlich willkommen. In Bezug auf das Alter sollte ab 14 Jahren der langsame Einstieg in den unteren Ebenen möglich sein, aber auch jüngere Sportler können schon mithelfen, anfänglich vielleicht als Tischbesetzung oder ähnliches. Zum Thema Nachwuchs suchen wir dringend junge Judoka für die Kampfrichterei. Gerade für Judoka, die nach der U15 oder U18 denken, dass der Wettkampfsport vielleicht nicht die richtigen Möglichkeiten für sie bietet,wäre es eine tolle Möglichkeit.
Wen sollte man Ansprechen: gerne kann sich jeder bei mir melden, ich würde dann den Kontakt zu dem jeweiligen Kampfrichter-Referenten in seiner Nähe herstellen und ihn auch gerne auf seinem Weg unterstützen. Aber auch alle Kampfrichterreferenten aus den Untergliederungen kann man ansprechen.

Was ist so spannend am schiedsen?
Bei tollen Kämpfen, die Judotechniken in kürzester Zeit zu bewerten nach den Kriterien Trefferfläche, Kraft und Schwung. Außerdem den Kampf so zu verfolgen, dass der Kampfrichter nur den Kampf leitet aber nicht bestimmt, alle Aktionen erkennt und richtig bewertet und leider auch hin und wieder bestraft! Ein Kampf bietet so viele Möglichkeiten. Zudem ist man sehr nah am Wettkampfsport und kann gesehene Techniken in seinen Trainingsgruppen vermitteln. Die Kampfrichter sind zudem eine super Gemeinschaft und man lernt viele Kampfrichter auch aus anderen Nationen kennen.

Wo kann man dich außer auf der Judomatte oft antreffen?
Zu Hause im eigenen Garten oder bei Spaziergängen mit meiner Frau.
Im Urlaub gerne auf Kreuzfahrtschiffen, wie der AIDA oder in Asien gerne mal zum Tauchen.

Das Ende der Sommerzeit naht. Konntest du die Zeit trotz Corona zum Reisen nutzen oder musste die Sommerplanung über den Haufen geworfen werden?
Nun die Reiseplanung für dieses Jahr wurde durch Corona komplett über den Haufen geworfen. Geplant war im Mai eine Kreuzfahrt von New York nach Hamburg mit einem vorab Besuch in New York, diese wurde vier Wochen vorher komplett storniert! Im Sommer war nicht wirklich etwas geplant, sondern erst wieder im Herbst, aber auch diese Reise – eine Kreuzfahrt von Hamburg nach Barbados - wurde jetzt storniert. Da wir nun seit zehn Monaten zu Hause sind, mussten wir jetzt endlich mal raus, um keinen Lagerkoller zu bekommen. Deswegen waren wir diese Woche auf der mein Schiff 2 von Hamburg nach Hamburg ohne Anlandungen. Die Route ging in die Schären nach Stockholm und Turku in Finnland. Eine sehr erholsame Reise ohne Stress, allerdings mit einigen Corona-Auflagen. Diese waren aber für uns okay und kein wirklicher Störfaktor. Die Planung für den Herbst ist durch die Absage noch offen!