WM-Premiere für Fares Badawi

Vor nur vier Jahren ist Fares Badawi aus Syrien geflohen und fand hier bei uns in Niedersachsen eine neue Heimat, vor allem bedingt durch den Sport. Am Dienstag startete er für das IJF-Flüchtlingsteam bei der WM in Tokio in der Gewichtsklasse -73 kg.

Letzte Trainingseinheit vor der WM: Fares Badawi bei der Vorbereitung im neuen Dojo des BSP Hannover. Foto: dpa

Seit Wochen kündigen wir unser „Trio für Tokio“ an. Gemeint sind die drei NJV-Athlet*innen die den DJB bei den Weltmeisterschaften in Japan vertreten. Doch genau genommen stellt der NJV kein Trio sondern vielmehr ein Quartett, was im Nippon Budokan an den Start geht. Neben Pauline Starke, Giovanna Scoccimarro und Igor Wandtke wurde noch ein weiterer Niedersachse für die Weltmeisterschaften nominiert: Fares Badawi vom ASC Göttingen, der für den Braunschweiger JC in der 2. Bundesliga kämpft, wurde gemeinsam mit acht anderen Athlet*innen ins Aufgebot des IJF-Flüchtlingsteam berufen. Erst am vergangenen Donnerstag erhielt der Student der TU Braunschweig sein Visum für Japan. Schon fünf Tage später – am Dienstagmorgen – war dann der große Tag gekommen.
Nach einem Freilos stand er in der zweiten Runde der Gewichtsklasse -73 kg dem Österreicher Lukas Reiter gegenüber und zeigte einen starken Kampf. Und das, obwohl er sich nicht speziell und akribisch wie die anderen Judoka auf die WM vorbereiten konnte und erst wenige Wochen zuvor von seiner Teilnahme erfuhr. Trotz einiger gefährlicher tiefer Seoi-nage-Ansätze von Badawi schaffte es jedoch letztlich der Österreicher den entscheidenden Ippon zu erzielen.
Auch wenn Fares Badawi dadurch genauso wie die anderen Niedersachsen an diesem Tag in der zweiten Runde ausschied, kann er doch zufrieden sein. Gerade weil die WM-Teilnahme ihm die Chance  gab, schon einmal Erfahrung mit der gigantischen Atmosphäre vor japanischem Publikum zu sammeln. Und wer weiß…vielleicht sehen wir den Syrer ja dann schon im nächsten Jahr bei den olympischen Spielen an gleichem Ort wieder.