World Judo Day 2020 - Stronger Together

Am heutigen World Judo Day möchten wir Euch die Geschichte von Hannah Martin (USA) erzählen, die als Amerikanerin im NJV ihr zweites Judo-Zuhause gefunden hat und ein perfektes Beispiel des Mottos #StrongerTogether ist.

Der 28. Oktober – das Geburtsdatum des Judo-Begründers Jigoro Kano – wird seit 2011 zum Anlass genommen, um den Judosport und vor allem seine Werte unter einem bestimmten Motto zu feiern. Denn obwohl Kano die Werte des Judo schon im 19. Jahrhundert prägte, ist es bemerkenswert, welchen hohen Stellenwert die Prinzipien des „sanften Weges“ auch noch in der heutigen Zeit inne haben. Noch bemerkenswerter ist es, dass Judoka auf der ganzen Welt diese Grundsätze nicht nur auf der Tatami anwenden, sondern, dass sie auch im Alltagsleben eines jeden Judoka Bestand haben.

Während beim internationalen Tag des Judo in den letzten Jahren unter anderem Themen wie „Courage“ (Mut) , „Friendship“ (Freundschaft) und „Respect“ (Respekt) in die Welt getragen wurden, aber auch gesellschaftliche Themen, darunter „Judo unites the world“ und „Plant a tree“ in die Feierlichkeiten des Sports mit einbezogen wurden, lautet der Slogan des diesjährigen World Judo Day „Stronger Together“.

Stronger Together

Gemeinsam stark sein. Diese Message möchte die Internationale Judo Föderation (IJF) gemeinsam mit uns Judoka in diesem Jahr verbreiten. Denn mehr noch als sonst ist der Zusammenhalt in Zeiten einer weltweiten Pandemie einer der wichtigsten Werte für die Judo-Community, aber auch für jeden anderen.

Das Motto „Stronger Together“ nehmen wir heute zum Anlass, um Euch eine kleine Geschichte über eine Sportlerin zu erzählen, die als amerikanische und international erfolgreiche Athletin bei uns in Niedersachsen ihr neues Zuhause gefunden hat und gemeinsam mit ihrem Ehemann und der neuen Trainingsgruppe das diesjährige Thema wunderbar verkörpert.

Hannah Martin – Angekommen im NJV 

Ihr Name ist Hannah Martin. Mit Erfolgen wie Medaillen auf der IJF-World-Tour, mehrfachen Platzierungen bei den Panamarican Championships und dem zwischenzeitlichen 9. Platz in der Weltrangliste der Gewichtsklasse – 63 kg  bereichert die Amerikanerin seit Oktober 2019 die Trainingsgruppe des Bundesstützpunktes in Hannover.

Vor dem Umzug nach Niedersachsen ist die aus New York stammende Athletin schon viel herumgekommen. Dänemark und Leipzig, aber auch lange Aufenthalte in Israel und Trainingslager sowie Turniere über die ganze Welt verteilt sorgten für viele unterschiedliche und bereichernde Erfahrungen. Vor allem aber ließen sie das große Netzwerk mit vielen interessanten Judoka wachsen. „I feel like I have a family everywhere“, beschreibt Hannah Martin dieses besondere Glück, das der Judosport ihr ermöglichte.

I feel like I have a family everywhere.

Doch nicht nur auf dem Sprung zwischen verschiedenen Stopps der IJF-World-Tour findet sie die Menschen, die sie braucht, um sich zu Hause zu fühlen. Inzwischen ist Niedersachsen und die Trainingsgruppe des Bundesstützpunktes Hannover ihr Judo-Zuhause geworden. Gerade während der Corona-Zeit, in der es manchmal schwer fiel, sich für das Training zu motivieren, sorgten die neu gewonnenen Freunde für den nötigen Antrieb: „Stronger together is a perfect example for the corona-time. We came together and became stronger together, even if it was a tough time for all of us.” Dass sie Hannover nun als ihr zweites Zuhause ansieht, hängt ganz besonders mit den NJV-Sportlerinnen und Sportlern zusammen, die sie hier von Anfang an herzlich aufnahmen. Die Mentalität stimmt mit dem überein, was auch für Hannah Martin auf und neben der Matte zählt: (Judo-)Werte wie Respekt und Höflichkeit, aber auch der nötige Ehrgeiz, den es braucht, um täglich im Training gemeinsam an seine Grenzen zu gehen und sich gegenseitig zu pushen.

I always do better when I’m surrounded by people who have the same ideas and goals like me.

Und auch mit ihrem Ehemann, dem Bundesstützpunkttrainer Miguel Ogando Lopes verkörpert sie das Motto des diesjährigen World Judo Day in Perfektion. Während des Lockdowns trainierten der gebürtige Portugiese und die Amerikanerin täglich zweimal im Flur der gemeinsamen Wohnung in Hannover miteinander – und verbreiteten ihre kreative Trainingsideen mit Videos über die sozialen Medien. Beide leben die Leidenschaft für Judo in vollen Zügen aus und teilen die Passion für den Sport. „I make him a better coach and he makes me a better athlete”, fasst sie den Teamgeist der beiden zusammen.

I make him a better coach and he makes me a better athlete.

Über die eigene Judo-Zukunft und vor allem, ob es für die Olympischen Spiele reichen wird, ist sich Hannah Martin noch nicht ganz im Klaren. Fest steht aber, dass sie erst einmal hier in Niedersachsen bleiben möchte – und das möglichst lange – um mit den NJV-Athletinnen und Athleten, den Trainern und ihrem Mann Miguel „stronger together“ zu werden und um gemeinsam mit vielen Freunden und Bekannten den ein oder anderen Erfolg im internationalen Judo-Zirkus feiern zu können.

Wir wünschen ihr dabei viel Erfolg!

Und die Moral von der Geschicht‘ …

Die in der deutschen Sportlandschaft wohl einzigartigen Judowerte fördern - selbst oder gerade in schwierigen Zeiten - die persönliche Weiterentwicklung der Sportler und ihres Umfelds. Die Geschichte von Hannah Martin ist der beste Beweis dafür. Stronger together – Gemeinsam stärker, so freuen wir uns auf den heutigen World Judo Day…

Vielen Dank für die gemeinsame (Projekt-)Arbeit mit dem Fotografen Micha Neugebauer und die so entstandenen großartigen Bilder.