Zwischen Judo und Kultur

Die NJV-Coaches im Dojo des Townships Kwa-Nobuhle, gemeinsam mit WM-Starter und Eastern-Cape-Trainer Lwazi Mapitiza.

Empfang vorm Rathaus, gemeinsam mit den Sportverantwortlichen aus Politik und Verbänden.

Ähnlich wie in Niedersachsen ist auch die südafrikanische Wirtschaft am Eastern Cape geprägt vom großen VW-Werk.

Gerald Vena und Sondisa Magajana (außen) zeigen der NJV-Delegation die Hafenregion von Gqerberha (Port Elizabeth).

Nachdem die Judoka vom Eastern Cape und der Region des Nelson Mandela Bay unserer NJV-Delegation einen guten Empfang bereiteten, ging das bunte Programm aus Judo und Kultur in Südafrika weiter.

Ein besonderes Highlight stellt dabei jeden Tag das südafrikanische Essen dar. Vor allem der Besuch einer Butchery (ähnlich einer Metzgerei), in der die Niedersachsen traditionelle und über dem offenen Feuer zubereitete afrikanische Speisen probierten, begeisterte das Team. Kulturelle Neuerfahrungen machten die Niedersachsen nicht nur kulinarisch. Die Besuche der Townships hinterließen gemischte Gefühle. Trotz armer Lebensbedingungen, die weit von europäischen Standards abweichen, war die NJV-Delegation von dem Einsatz, der Motivation, der Herzlichkeit und Dankbarkeit der Menschen, die sie unter anderem beim Judotraining kennenlernten, beeindruckt. Egal in welcher Umgebung das Judotraining stattfand – ob fehlende sanitäre Anlagen, wasserundichte Dächer oder spärliche Beleuchtung – die Qualität und das Niveau der Judoka wich kaum von dem ab, was wir von unseren Matten gewohnt sind. Die Unterschiede liegen eher in den Mitgliederzahlen und den strukturellen Begebenheiten. Während wir in Niedersachsen rund 13.000 Judoka zählen, sind es in der Partnerregion Eastern Cape um die 1.200 Mitglieder.

So ist die Zwischenbilanz der NJV-Delegation eine wirklich positive. Denn in Judosachen und der reinen Action auf der Tatami stehen sich die Verbände in kaum etwas nach. So werden auch die am Wochenende stattfindenden südafrikanischen offenen Meisterschaften, zu denen die NJV-Judoka als Ehrengäste eingeladen wurden, mit Spannung erwartet.

Neben dem Judotraining und der von den NJV-Coaches begleiteten Wettkampfvorbereitung der Eastern Cape Athlet*innen standen vorher jedoch auch touristische Aktivitäten auf dem Programm. Park- und Strandbesuche am Indischen Ozeans durften ebenso wenig fehlen, wie eine kleine Shoppingtour und eine Führung durch das VW-Werk am Eastern Cape. Auch der städtische Friedhof, auf dem unter anderem ehrenwerte Judopioniere begraben liegen, war einen Besuch wert.

Freundschaftlich begleitet werden die vier Niedersachsen täglich von Sondisa Magajana (Vorsitzender des Judoverbands Eastern Cape und Vizepräsident des südafrikanischen Judoverbands) und Gerald Vena (stellvertretender Vorsitzender des Judoverbands Eastern Cape und Kampfrichterreferent des südafrikanischen Judoverbands). Ab und zu schließen sich auch einige Athleten der Eastern Cape Region, wie der südafrikanische WM-Starter Lwazi Mapitiza, der kleinen Reisegruppe an und bringen den Niedersachsen den südafrikanischen Charme mit Musik, Slang und Einblicken in deren Leben Stück für Stück näher.  

Das Projekt wird gefördert aus Mitteln der Finanzhilfe des Landes Niedersachsen.