2022er Kata-Wettbewerbe starten mit Klassiker in Bonn

v.l.n.r. Herbert Müller, Dieter Langhorst, Dr. Sebastian Esser, Wolfram Diester, Jutta Milzer, Elke und Prof. Dr. Ulrich Bröckel (Pfalz)

Dieter Born ist vielen Judoka durch seine Übersetzung der Standardwerke wie "Kodokan-Judo" und "Wurftechniken des Kodokan-Judo" von Toshiro Daigo sehr wohl bekannt. Bis zu seinem viel zu frühen Tod im Sommer 2013 beschäftigte er sich aber auch intensiv mit dem Thema Kata und startete für den Deutschen Judo-Bund zuletzt bei der Kata-Europameisterschaft auf Malta (2013) in der Kime- und in der Koshiki-no-Kata. Jährlich und zum Jahresabschluss der Kata-Wettbewerbssaison im Advent veranstaltet der SC Arashi CoJoBo e.V. daher in seinem Gedenken das Dieter-Born-Gedächtnisturnier in Bonn - bereits jetzt ein Klassiker im nationalen Kata-Wettbewerbskalender.

Momentmal – Jahresabschluss, Advent und das alles am siebten Mai? Ja, denn nachdem in 2020 pandemiebedingt das Turnier bereits ersatzlos gestrichen wurde, lies sich der Veranstalter den Jahresabschluss und vor allem das Gedenken an Dieter Born in 2021 nicht erneut nehmen. Kurzerhand wurde das Turnier in den Mai 2022 verschoben, so dass es in diesem Jahr nicht nur den Abschluss, sondern auch den Auftakt der nationalen Kata-Wettbewerbe darstellt. Zusammen mit dem sich anschließenden Lehrgang am Sonntag, bei dem die eigenen Kata des Turniers (Videoaufnahme) mit einem Wertungsrichter vom Vortag auf Schwachstellen hin analysiert wird, ist dieser Klassiker im Wettbewerbskalender das perfekte Warm-Up für die Niedersächsische (14.05.) und die Deutsche Kata-Meisterschaft (28.05. / 29.05.) an den kommenden Wochenenden.

Der NJV wurde auf diesem Turnier durch drei Wertungsrichter*innen und eineinhalb Paare vertreten. Eineinhalb Paare – Wie geht denn das? Nun ja, da im aktuellen Graduierungssystem die Koshiki-no-Kata höchstens und frühestens zum fünften DAN gezeigt werden muss, beschäftigen sich erfahrungsgemäß nur sehr wenige Judoka mit dieser. Die Suche nach einem adäquaten Partner ist daher unter den Athleten extrem schwierig. Umso mehr freut es uns, dass sich in unserem langjährigen Koshiki-no-Kata-Team mit Dieter Langhorst (TuS Bothfeld 04) und Herbert Müller (JSV Lippstadt) zwei Athleten aus Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen gefunden haben. Dem Los-Glück sei Dank durften sie in diesem Jahr sogar das Turnier in Bonn mit ihrer Koshiki-no-Kata eröffnen und erfolgreich mit dem ersten Platz abschließen. Ebenso erfolgreich war unser rein Niedersächsisches Paar mit Dr. Sebastian Esser und Dieter Langhorst (beide TuS Bothfeld 04), die sich im Wettbewerb der Katame-no-Kata den Sieg sichern konnten. Neben unserem Athletenteam waren Jutta Milzer, Wolfram Diester und Sebastian Frey als Wertungsrichter im Einsatz.

Text: Dr. Sebastian Esser