Acht Niedersachsen fahren nach Berlin und kehren mit vier Medaillen zurück

Zwei DJB-Wertungsrichter aus Niedersachsen wurden vom Berliner Judoverband frühzeitig gebeten, bei den Offenen Berliner Kata-Meisterschaften die Werter-Riege zu verstärken.

Das hat andere niedersächsische Athleten motiviert, die Gelegenheit zu nutzen – wenn schon mal das Team vor Ort ist, kann man ja mit jeder Meisterschaftserfahrung nur profitieren. Da gibt es viele Aspekte, die nur durch häufige Wettbewerbsteilnahme entschärft werden können. Eine andere Halle, Matten mit Radiergummi-Charme, Frischhalte-Temperaturen, Kopfrechenanforderungen, mal mehr oder weniger Aufwärm-Möglichkeiten, andere Wertungsrichter mit anderer Sichtweise, konkurrierende Paare mit völlig anderen Trainings-Schwerpunkten, etc.

Am Sonntag, dem 26. Januar 2020 kamen in Berlin Teilnehmer für 15 Kata-Starts aus vier Landesverbänden zusammen. Der Ausrichter SC Charis 02 e.V. aus Berlin hat wieder mit der Bereitstellung seiner Halle in der Paul-Lincke-Schule, der Versorgung mit Kaffee und Brötchen, zum Gelingen der Veranstaltung entscheidend beigetragen. 

Zur großen Freude der angereisten Niedersachsen konnten sie in den drei Wettbewerbskategorien der unversehrten Judoka ihre Erfahrung aus voran gegangenen Wettkämpfen nutzen und mit folgendem Ergebnis nachhause fahren:

Nage no kata:

1.       Platz: Sonja Schacht und Bennett Brandes; JC Peine; sie mussten im Erwachsenen-Feld starten, weil es kein anderes U18-Paar gegeben hat – 77,7% der erreichbaren Punkte

2.       Platz: Adrian Gehl und Björn Koch; SG Misburg; mit 69,6% auch ein sehr erfolgreicher Start

Katame no kata:

1.       Platz: Dr. Sebastian Esser und Dieter Langhorst; TuS Bothfeld 04; im zweiten Wettbewerb des Jahres die Belohnung für viele Trainingsstunden – 78,8% der möglichen Punkte sind ein Top-Ergebnis

Kime no kata:

1.       Platz: Björn Koch und Dr. Sebastian Esser; SG Misburg und TuS Bothfeld 04; „Wenn gerade alle anderen beschäftigt sind, bereiten wir mal Björns nächste Dan-Prüfung vor.“ haben sie sich gesagt und mit dem ersten Wettbewerbs-Versuch 65,6% der erreichbaren Punkte erzielt.

Diese Ergebnisse sind keineswegs vom Himmel gefallen und deuten auch nicht an, dass hier ein Gefälle zwischen Bundesländern besteht. Die niedersächsischen Paare haben im Vorfeld sehr viele Trainingsstunden, viele Kilometer Fahrt zu Lehrgängen, viel Akribie bei der Suche nach Punktabzug, und viel Energie in ihr technisches Ergänzungstraining investiert – damit haben sie schlicht einen Vorsprung vor den anderen startenden Paaren.

Ein solches Ergebnis kann durchaus in den nächsten Jahren genau umgekehrt aussehen, wenn sich die jetzigen Experten aus dem aktiven Wettbewerb verabschieden und aus Berlin, Mecklenburg-Vorpommern und Thüringen der starke Nachwuchs nachlegt. Deshalb arbeiten wir auch sehr gern mit all diesen Judoka freundschaftlich an ihrer Entwicklung. Konkurrenz gibt es auf der Jagd nach Punkten, aber nicht beim Trainieren auf der Matte. Wir freuen uns also auf ein Wiedersehen mit den anderen Athleten zur NJV-Landeskatameisterschaft in Bassen am 10.05.2020 und dann zur DKM im Juni. Hier werden die Judowerte nicht nur erwähnt, sondern in besonderem Umfang gelebt.

Jutta Milzer, 29.01.2020