Dt. Kata-Meisterschaft: Hagedorn/Tschentscher gewinnen Silber / 9 NJV-Paare vor Ort

Bereits am 11. und 12. Juni war das Judomaxx in Speyer Austragungsort für die diesjährigen Deutschen Kata-Meisterschaften. 15 Landesverbände hatten 76 Paare in sieben Disziplinen an den Start geschickt. Mit dabei waren auch neun Paare aus Niedersachsen, von denen vier der Sprung in die Finalrunde gelang.

Das einzige Edelmeteall konnten das auf internationaler Ebene startende Team Dirk Hagedorn/Insa Tschentscher (TuSG Ritterhude/Schwarz-Weiß Oldenburg) gewinnen. Mit Platz 2 sowohl in der Vor- als auch in der Finalrunde musste sich das Kata-Paar in der Katame no kata nur den Internationalen Deutschen Meistern des vergangenen Jahres Godula Thiemann und Jennifer Goldschmidt aus Nordrhein-Westfalen geschlagen geben. Nach Platz 3 im Vorjahr untermauert der Gewinn der Silbermedaille 2016 den kontinuierlichen Aufwärtstrend auch auf nationaler Ebene. 

Ebenfalls in der Katame no kata erarbeiteten sich Imke Schumann und Boris Neumann (Judo-Team Hannover/VfL Germania Leer) wie im Vorjahr die Teilnahme an der Finalrunde. Dort konnte das Team seine mit 365 bewertete – nah am Podestplatz liegende – starke Performance nicht wiederholen und belegte in einem engen Starterfeld den sechsten Platz.

Während die Erstplatzierten der DJB-Kata-Rangliste und Titelfavoriten Alexander Schleicher/Tim Smeikal (Welfen SC Braunschweig) ihren Start in der Nage no kata kurzfristig verletzungsbedingt absagen mussten, konnten ihre routinierten Teamkollegen Jan Smeikal/Stefanie Smeikal im Finale der Ju no kata im Vergleich zur Vorschlussrunde „noch eins drauflegen“ und sich auf 358 Punkte steigern. Das reichte in einem mit Welt- und Europameistern besetzten Feld für Platz fünf. 

Beim zweiten NJV-Paar Heidi Grigat und Heidi Jeddeloh (VfL Edewecht) in dieser Kata ist seit Jahren eine Aufwärtstendenz zu beobachten. Insbesondere ein von Kurt Teller im Vorfeld der DKM in Oldenburg organisierter Lehrgang mit dem Kodokanlehrer Yoshihiko Iura zeigte noch Früchte in Form technischer Feinheiten. Ein nicht den Regularien entsprechender Judogi warf die beiden Starterinnen jedoch aus der Nähe der Finalrundenqualifikation zurück auf den neunten Platz. Das NJV-Trio in dieser Kategorie komplettierten Jürgen Kubitzke und Marion Hüser.

Clara Fuhrmanneck und Kerstin Pansegrau (JC Peine) waren das einzige niedersächsische Paar in der Nage no kata. Nachdem die beiden bei ihrem ersten Start bei den Erwachsenen im letzten Oktober bei den Internationalen Deutschen Kata-Meisterschaften auf Anhieb in die Medaillenränge kamen, führte der abiturbedingte Trainingsrückstand sie diesmal knapp an der Finalrunde vorbei. 309 Punkte brachten sie auf einen achten Platz (316 hätte Finale bedeutet).

Ebenso knapp war es bei Thomas Uehlken und Alexandra Balvert (Vareler TB/PSV Oldenburg) in der Kime no kata. Gegenüber dem Vorjahr deutlich ruhiger, routinierter und sauberer in der Ausführung der Techniken fehlten auch hier nur 7 Punkte (weniger als ein mittlerer Fehler) zur Finalteilnahme. Ergebnis: Platz 6 der Vorrunde.

Als absolute Newcomer nahmen Stefanie Schulz-Krupp und Dominique Plewe vom TuS Borkum an der Disziplin Kodokan Goshin Jutsu teil. Mit Spaß bei der Sache schnupperten sie mit ihrer noch jungen Kata das erste Mal Meisterschaftsluft auf nationaler Ebene. Ebenfalls als Neulinge am Start waren Sebastian Esser und Dieter Langhorst (TuS Bothfeld), deren dynamische und randorinahe Interpretation der Katame no kata bei den Wertungsrichtern nicht den erhofften Anklang fand. 

Mit Kurt Teller, Jutta Milzer, Sei Kam Chow und Wolfram Diester als aktive Wertungsrichter und Sebastian Frey als Mitglied der DJB-Kata-Kommission waren gleich fünf niedersächsische Kata-Experten in Speyer im Einsatz.

„Will man in Kata-Wettbewerben auf nationalem oder gar internationalem Niveau erfolgreich sein, muss man diese Disziplin als Leistungssport betreiben“, äußert die neue Kata-Referentin Jutta Milzer nach Abschluss der Wettkämpfe, „das ist auch in diesem Jahr wieder deutlich geworden.“ Als Hilfen dafür gibt es im NJV in jedem Bezirk einen Kata-Stützpunkt. Nähere Informationen zu den Trainingszeiten im zweiten Halbjahr folgen zeitnah. 

Bericht: Jutta Milzer/Christian Jelinsky
Fotos: privat