Am 3. Dezember fand, ausgerichtet durch den Judo-Kreisfachverband Harburg-Land beim HSV Stöckte, die deutschlandweit erste Veranstaltung zum Kodomo no kata Cup statt. Bei dieser Kata handelt es sich um eine für Kinder (jap. Kodomo) entwickelte Kata des Kodokan. Die Kinder-Kata enthält die wichtigsten Judo-Elemente wie Fallübungen, Judobewegungen (Tai-sabaki, Herstellen des Kuzushi, usw.) sowie Wurf- und Bodentechniken und ist in sieben Gruppen aufgeteilt, deren Schwierigkeitsgrad zunehmend ist.
Knapp drei Monate zuvor, als die Ausschreibung veröffentlicht wurde, hatten sicherlich nur wenige Judoka hier zu Lande von dieser Kata gehört oder mit dem Gedanken gespielt, sich mit dieser näher auseinander zu setzen. Dennoch meldeten sich knapp 30 Kata-Paarungen in den verschiedenen Kategorien und Altersklassen an, um bei der Premiere in Winsen an der Luhe dabei zu sein.
Pünktlich um 13 Uhr wurde der Wettbewerb durch das DJB-Ehrenmitglied Hans-Werner Friel eröffnet, der bei der Premiere selbst als Wertungsrichter zum Einsatz kam. Nach und nach demonstrierten die Duos ihre Kata vor den Augen der Wertungsrichter*innen sowie dem Publikum. Wer im Gegensatz dazu den olympischen Wettkampf (Shiai) bereits von Turnieren kannte, der war von der Ruhe und dem organisierten Ablauf bei einem Kata-Wettbewerb beeindruckt.
Am Ende begeisterten alle angetretenen Paare mit ihren demonstrierten Techniken und belohnten sich vor allem selbst für ihren Fleiß und Ehrgeiz der vorangegangenen Trainings. Neben tollen Medaillen für die einzelnen Teilnehmenden gab es auch Pokale für die drei Vereine, deren Judoka die höchste Durchschnittszahl erreichten. Besonders jubeln durften hier die Kinder des HSV Stöckte, gefolgt vom VSV Hohenbostel und Blau-Weiss Buchholz.
Der Trainer Michael H. vom Blau-Weiss Buchholz, der den Pokal für den drittbesten Verein mit nach Hause nehmen konnte, schrieb dem Ausrichter im Nachgang der Veranstaltung:
"Es war Judo vom Feinsten, besser geht es für die Kinder nicht, um Judo zu lernen, zu verstehen und riesig viel Spaß zu haben. Gerade die Kodomo no kata bietet so viele Facetten, von leicht nach schwer, einfach perfekt. Danke für die fantastische Umsetzung und die tolle Idee, wir freuen uns auf eine Etablierung und auf das nächste Jahr."
Auch Gerrit R., Trainer vom VSV Hohenbostel meldete sich, nachdem der Pokal sicher zu Hause angekommen war, mit den Worten:
„Ich möchte mich gerne nochmal für den Kodomo no kata-Cup bedanken!
Die Organisation war super und ich bin mit einer Gruppe begeisterter Kinder und Eltern wieder Richtung Hannover gefahren. Alle Eltern und Kinder, die ich gestern dabei hatte, waren genauso wie ich selbst, von der Qualität der gezeigten Leistung, vor allem bei den jüngsten Teilnehmern mit niedriger Graduierung beeindruckt. Aber auch das breite Teilnehmer- und Altersgruppenfeld hat uns begeistert. Ohne das Turnier, hätten wir uns sicherlich nicht so intensiv mit der Kodomo no kata auseinandergesetzt. Vieles davon werde ich ab jetzt aber fest in mein Kinder- und Anfängertraining einbauen.
Wir hoffen, dass Eure Idee Schule macht und wir in Zukunft noch öfter die Chance bekommen, mit Kindern auf Kata-Wettbewerbe zu fahren. Ihr könnt uns beim 2. Cup schon fest mit einplanen!“
Wer sich nun fragt, was die Kodomo no kata ist, kann sich einen ersten Eindruck über die folgenden Links (Video) verschaffen:
... oder mit Sebastian Frey (DJB Kata-Referent) und/oder Marcel Busch (stellv. DJB-Bundesjugendsprecher) in Kontakt treten.
Wir gratulieren den Organisator*innen vom Kreisfachverband Harburg-Land herzlich zu dieser gelungenen Ausrichtung und freuen uns auf die Neuauflage des Events sowie die Möglichkeiten, die die Kodomo no kata für das Kindertraining und die Förderung interessierter Kata-Nachwuchssportler*innen im NJV bereithält.