Voller Erfolg beim Maintaler Katawochenende

Am vergangenen Wochenende (05./06.10.2024) fanden im hessischen Maintal nicht nur die alljährlichen German Kata Open statt, sondern in diesem Jahr auch erstmals ein EJU-Kata Tournament. Auch einige NJV-Katapaare ließen sich die Gelegenheit nicht nehmen, sich mit anderen Nationen vor den Augen der DJB- und EJU-Katawertungsrichter*innen zu messen und bringen einige Medaillen und Pokale mit nach Hause.

Foto: Volker Kast (EJU)

Am Samstag stand zunächst das EJU Kata Tournament auf dem Programm – erstmals ausgetragen in Deutschland und mit einer Beteiligung von zwölf Nationen und etwa 140 Judoka. Vor nicht einmal zwei Monaten stand das aufstrebende Nage no kata-Paar Jette Buchholz und Laurenz Degener (HSV Stöckte) in Madrid auf dem obersten Podest – und nun auch in Maintal beim EJU Kata Tournament in der Nage no kata der Cadets. Während die beiden routinierten Judoka des DJB-Kata-Kaders in der Vorrunde mit 2,5 Punkten noch das Nachsehen hatten, drehten sie im Finale das Blatt und ließen die italienische Konkurrenz hinter sich auf dem zweiten Platz zurück.

In der am stärksten besetzten Kategorie des Tages, der Katame no kata, war der NJV gleich mit zwei Paaren vertreten: Mit Charina Carolin Jeromin (HSV Stöckte) und Martin Etter war hier ebenfalls ein Team des DJB-Kaders am Start. Die Gelegenheit, sich in Deutschland mit der internationalen Konkurrenz zu messen, ließen sich auch Bianca Rekittke und Julian Jelinsky (TuS Bothfeld) nicht entgehen. In unterschiedlichen Vorpools mussten sich beide Paare allerdings der Konkurrenz geschlagen geben und zogen mit Platz 5 und 365,5 Punkten (Jeromin/Etter) sowie Platz 4 und 366,5 Punkten (Rekittke/Jelinsky) knapp nicht ins Finale ein. Im eng besetzten Feld der Katame no kata entscheiden oft wenige, manchmal gar halbe Punkte über den Einzug ins Finale oder über eine Platzierung.

Mit Martin Frey und Puyan Pourfarid (ST Lüneburg) feierte ein weiteres NJV-Katapaar sein Debüt bei einem EJU-Kataturnier. In der Kodokan Goshin Jutsu, der modernen Kodokan-Selbstverteidigungskata, platzierten sich die beiden Lüneburger mit 440,5 Punkten auf Platz 5 in ihrem Vorpool. Auch wenn es nicht für den Einzug ins Finale gereicht hat, können sie stolz auf ihr erstes Ergebnis bei einem EJU-Turnier sein.

Am Sonntag, an dem die German Kata Open stattfanden, wurden die vier Paare von Adrian Gehl und Björn Koch (SG Misburg) in der Nage no kata ergänzt. Auch hier nutzten viele internationale, aber natürlich auch viele Paare aus ganz Deutschland die Gelegenheit, ihre Kata zu demonstrieren.

Und das Resultat kann sich sehen lassen: Ein kompletter Pokalsatz geht nach Niedersachsen!

So verdienten sich Bianca Rekittke und Julian Jelinsky mit der Demonstration ihrer Koshiki no kata den dritten Platz. Im Teilnehmerfeld der Koshiki no kata fielen die beiden Hannoveraner sowieso auf, da die Koshiki no kata üblicherweise von älteren Judoka demonstriert wird, die im Rahmen der Graduierung zum 5. Dan mit der Kata in Berührung kamen. Mit der neuen Graduierungsordnung bleibt die Hoffnung, dass sich vielleicht auch das eine oder andere Paar mehr mit der Kata der „historischen“ Techniken beschäftigt.

Wiederholungstäter*innen auf dem 1. Platz waren auch am Sonntag Jette Buchholz und Laurenz Degener. Mit ihrer souveränen und akzentuierten Demonstration und mit letztendlich fast 10 Punkten Abstand zum zweiten Platz, dem slowenischen Paar, bewiesen die beiden in ihrer zweiten Finalrunde des Wochenendes, dass sie auf dem 1. Platz genau richtig stehen.

Björn Koch und Adrian Gehl blieben mit ihrem 7. Platz in diesem Jahr leider hinter ihren eigenen Erwartungen zurück. „Das nehmen wir wohl nochmal mit ins Training“, kommentierten die beiden bei der Bekanntgabe der Punktzahl und begannen auch schon im Anschluss mit der Videoanalyse ihrer Kata.

Was den beiden Katame no kata-Paaren Charina Carolin Jeromin und Martin Etter sowie Bianca Rekittke und Julian Jelinsky am Samstag verwehrt blieb, meisterten sie am Sonntag gelassen: In ihren unterschiedlichen Vorpools jeweils auf Rang 2 platziert, sicherten sie sich den Einzug ins Finale. Punkten konnte hier vor allem das Hannoveraner Katapaar mit Bianca Rekittke und Julian Jelinsky: Als einziges deutsches Paar erreichten sie die Podestplätze und sicherten sich den Silberpokal. Dabei verwiesen das slowenische Paar, vor dem sie in der Vorrunde noch das Nachsehen hatten, im Finale auf Platz 3. Das zweite niedersächsische Finalpaar, Charina Carolin Jeromin und Martin Etter könnten seine Leistungen aus der Vorrunde leider nicht noch einmal abrufen und beendet die Meisterschaft mit einem dennoch respektablen 6. Platz in der stark besetzen Katame no kata.

Somit bringt das niedersächsische Team einen 1. Platz in der Nage no kata (Cadets), einen 3. Platz in der Koshiki no kata nun auch einen 2. Platz in der Katame no kata mit zurück – und alle Athlet*innen viel Erfahrungen für die nächsten Turniere und Meisterschaften.

Das NJV-Team gratuliert allen Kata-Athlet*innen zu ihren gezeigten Leistungen!

Die vollständigen Ergebnisse: EJU Kata Tournament | German Kata Open