Auch die Kellerkinder können Schwierigkeiten bereiten – die Holler Judoka fahren nach Godesberg

(we) „Wir kennen diese Situation, wir waren selbst oft genug unten, haben uns nicht aufgegeben und haben dann ganz überraschend den vorderen Mannschaften in die Suppe gespuckt. Wir werden den Tabellenletzten aus Godesberg nicht unterschätzen.“ Gibt Maxime Lambert die Parole für den kommenden Kampftag aus. Nach der Hälfte der Saison fahren die Holler, bislang ungeschlagen, als Tabellenzweiter zum Tabellenletzten. „Wir werden nicht leichtsinning und mit einer schwächeren Mannschaft losfahren. Wir wollen gewinnen und dazu noch mit vielen Wertungspunkten, weil die bei einem Gleichstand der Siegpunkte dann ausschlagebend für die Tabellenplatzierung werden.

 

Zu einer Begegnung der besonderen Art wird es kommen, weil ein Leistungsträger der Godesberger Mannschaft, Falk Petersilka für 2 Jahre in der Holler Mannschaft angetreten ist. Er wurde damals als erster Deutscher in der U18 Weltmeister in der Gewichtsklasse bis 81kg. Später ist er zu seinem Verein zurück nach Godesberg gegangen, um die Mannschaft beim Aufstieg in die zweite und anschließend in die erste Liga zu helfen. Doch der diesjährige Aufstieg in das Oberhaus scheint der Mannschaft nicht gut bekommen zu sein, da sie bislang nach vier Kampftagen keinen Siegpunkt für sich verzeichnen konnten.

 

Die Holler werden auf zwei zeitgleich stattfindene Begegnungen schauen. Die Spremberger empfangen den Tabellendritten Hertha Walheim / Aachen. Die Walheimer müssen ihre gute Platzierung unter Beweis stellen, weil bis auf Potsdam ihre Siegpunkte gegen Mannschaften errungen wurden, die aus der unteren Tabellenhälfte kamen. Spremberg ist auf eigener Matte mit einem sehr begeisterungsfähigen Publikum ein unangenehmer Gegner. Auch die Holler werden sich noch dort behaupten müssen. Und die zweite Begegnung ist ein traditionelles Lokalderby zwischen Bottrop und Witten. Die bessere Bilanz hatte die ganzen Jahre über immer Witten, aber in diesem Jahr scheinen die Bottropper stärker aufzutreten. In Walheim kämpften sie unentschieden, in Spremberg gewannen sie und gegen Hamburg verloren sie. Beide Begegnungen werden wichtige Vorentscheidungen für die endgültigen Tabellenplatzierungen zum Saisonende sein. Letztendlich wird der begehrte Platz des Tabellenzweiten für die Finalteilnahme nur die Mannschaft erhalten, die nur die eine Niederlage gegen Hamburg sich erlaubt hat und gegen alle anderen ohne Niederlage hervorgegangen ist. Die Walheimer als auch die Wittener haben gegen Potsdam bereits verloren und beide müssen noch gegen Hamburg antreten.

 

Die Begegnung Godesberg gegen Holle wird aus Godesberg live in Sportdeutschland.tv im Internetstreaming am Samstag ab 18:00h übertragen.

 

Zwei Holler Mannschaftskämpfer sammeln in Madrid die ersten wichtigen Qualifikationspunkte für die Olympischen Spiele 2020 in Japan

 

Kenneth van Gansbeke und Robert Barwig, beides langjährige Mannschaftsmitglieder in der Holler Bundesligamannschaft haben dem ersten offizillien Qualifikationsturnier in Europa einmal Gold und einmal Bronze geholt. Mit 397 Teilnehmern aus 47 Ländern von vier Kontinenten war dieses Turnier recht stark besetzt.

 

Kenneth van Gansbeke, Mitglied in der belgischen Nationalmannschaft hatte wie Robert Barwig, noch am Wochenende zuvor erfolgeich für die Holler Mannschaft gekämpft. Gegenüber Maxime Lambert äußerte er sich über seine Chancen noch kurz vor den Kämpfen recht locker und unverkrampft. „Mal sehen, was heute dabei rauskommt, wenn nicht, dann fahre ich das nächste Turnier an.“ Wahrscheinlich war es genau diese entspannte Grundeinstellung, die es ihm an diesem Tag ermöglichte in fünf Kämpfen im 39köpfigen Teilnehmerfeld der Gewichtsklasse bis 66kg sich als Bester durchzusetzen. Mit nunmehr 1165 Punkten verbesserte er sich auf Platz 33 der Weltrangliste.

 

Robert Barwig, seit diesem Jahr, Mannschaftssprecher im Holler Team, kämpfte in der Gewichtsklasse bis 73 kg mit 43 Judoka gleich in der am stärksten besetzten Gewichtsklasse. In den beiden ersten Vorrundenkämpfen ging er als Sieger von der Matte, mußte sich dann gegen den Franzosen Benjamin Axus geschlagen geben. In den beiden folgenden Trostrundenkämpfen gewann er vorzeitig mit Ippon und gewann so durch den Sieg im kleinen Finale die Bronzemedaille.

ein Text von: Wolfgang  ERNST