Bundesliga: Judo-Team Hannover kratzt an Sensation

In nur 27 schickt Elias Frank Gegner Florian Kosch mit Wazari und Ippon von der Matte. Foto: Wolfgang Berning

Seltener Gast beim Judo: Das NDR-Fernsehen berichtete vom Kampftag. Foto: Jens Ahrenhold

In der ersten Bundesliga war der Tabellenführer aus Witten am Wochenende zu Gast in Hannover. Auch wenn das Bundesliga-Urgestein, das seit 46 Jahren ununterbrochen in der höchsten Liga Deutschland weilt, der eindeutige Favorit der Begegnung war, liebäugelten die Niedersachsen dennoch mit einem Unentschieden. Sogar einen Sieg traute 73-Kilo-Athlet Robert Barwig seinem Team zu, wie er vorher der HAZ im Interview verriet. 
Und fast hätte er sogar recht behalten. 
Nach dem ersten Durchgang führten die Wittener mit nur 4:3. Neben den Punkten von Robert Barwig (-73 kg) und Domenik Schönefeldt (+100 kg) sorgte vor allem der überraschende Sieg von Artem Fetter (-81 kg) gegen den international erfahrenen Jim Hejman aus den Niederlanden für das knappe Ergebnis und eine euphorische Stimmung seitens des Teams und der rund 250 Zuschauer. 
Als dann im zweiten Durchgang wiederum Robert Barwig siegte und auch Elias Frank (-90 kg) nach seiner Niederlage im ersten Durchgang mit ordentlich Wut im Bauch den Wittener Gegner von der Matte fegte, gingen die Hünen sogar mit 5:4 in Führung. Domenik Schönefeldt konnte diese jedoch nicht ausbauen und musste sich - diesmal -100 kg – dem starken Niederländer Simeon Catharina geschlagen geben. Der eingewechselte Christoph Siegel (-66 kg) ließ die Niedersachsen jedoch weiter hoffen und steuerte nach langer Verletzungspause einen weiteren Punkt aufs Konto der Gastgeber hinzu. Beim Stand von 6:5 witterten die Zuschauer schon die Sensation. Nur noch einen Punkt waren die Hannoveraner vom Unentschieden entfernt. Den erträumten siebten Sieg gab es aber trotz weiterer drei Versuche und unglaublich knappen Duellen nicht. Der Underdog aus Hannover gab sich letztlich mit 6:8 den erfahrenen Westfalen geschlagen.
Die erste Enttäuschung verflog jedoch schnell. „Wir sind dran an der Spitze und können mithalten“, resümierte Trainer Detlef Knorrek das Abschneiden seiner Jungs. Und auch mit dem jetzigen dritten Rang in der Tabelle können die Hünen zufrieden sein – damit hätte am Anfang der Saison sicherlich niemand gerechnet. 

Die überraschend starken Auftritte der Niedersachsen zogen auch das regionale Fernsehen an. Der NDR berichtete bei Hallo Niedersachsen in einem schönen Zusammenschnitt über die Underdogs aus Hannover.