DJB-Kader-Turnier der Männer

Positives Fazit von Landestrainer Sven Loll nach Auswahlturnier der Männer: „Was die Wettkampfleistung betrifft, sind wir Niedersachsen wirklich gut durch die Corona-Krise gekommen.“

Domenik Schönefeldt, Foto: Sportfotos24 / Thomas Wetzel

Tim Gramkow, Foto: Sportfotos24 / Thomas Wetzel

Luka Fettköther, Foto: Sportfotos24 / Thomas Wetzel

Endlich wieder Action! Nach über 6 Monaten coronabedingter Wettkampfpause durften die niedersächsischen Topathleten am vergangenen Wochenende wieder einmal Wettkampfluft schnuppern. Unter strengen Corona-Vorschriften organisierte der DJB gemeinsam mit den Veranstaltern aus Potsdam ein Turnier für die besten deutschen Kämpfer jeder Gewichtsklasse. Eingeladen von Bundestrainer Richard Trautmann waren auch sechs niedersächsische Kaderathleten, die am Samstag und Sonntag in der weitläufigen MBS-Arena an den Start gingen.
Das DJB-Kader-Turnier war zwar eher als Test- und Trainingswettkampf angesetzt, trotzdem ermöglichte es eine kleine Standortbestimmung nach der doch langen Corona-Pause. Aus den Leistungen wurde ersichtlich, an welchen Schrauben in den kommenden nahezu wettkampffreien Wochen noch gedreht werden muss.
Unterm Strich zog Landestrainer Sven Loll aber ein positives Fazit über das Auftreten seiner Schützlinge: „Was die Wettkampfleistung betrifft, sind wir Niedersachsen wirklich gut durch die Corona-Krise gekommen.“

Allen voran legte der diesjährige Deutsche Meister -81 kg Tim Gramkow (TKJ Sarstedt) einen souveränen Auftritt an den Tag und dominierte die nationale Konkurrenz, wie auch schon vor der Pandemie. Zwar nahmen Dominic Ressel und Alexander Wieczerzak - die Nummer eins und zwei dieser deutschen Prestige-Klasse - verletzungsbedingt nicht teil, der Niedersachse zeigte aber einmal mehr, dass mit ihm in den kommenden Monaten und Jahren zu rechnen ist.

Neben dem Sieg von Tim Gramkow demonstrierte auch Domenik Schönefeldt (Judo-Team Hannover) seine physische Stärke in der Gewichtsklasse -100 kg. Nur im Finale fehlte ihm die letzte Konsequenz gegen seinen Dauerrivalen Daniel Herbst aus Leipzig. Der zweite Platz und der ansonsten souveräne Auftritt des Hannoveraners ließen Landestrainer Sven Loll aber ebenfalls zuversichtlich in die Zukunft blicken.

Auch Luka Fettköther (Judo in Holle) stand nach langer Verletzungs- und zusätzlicher Corona-Pause in Potsdam wieder auf der Matte. In der Kategorie -90 kg schlugen sich die Athleten im Poolsystem im Kreis. Neben zwei Niederlagen gegen Martin Matijass und Falk Petersilka (beide NRW) sorgte er mit einem perfekten Uchi-mata aus der Kreisbewegung gegen Eduard Trippel, dem deutschen Top-Starter dieser Gewichtsklasse, für die große Überraschung. Auch wenn es für einen Podestplatz nicht reichte, zeigte dieser Trainingswettkampf, dass auch er an der deutschen Spitze kratzt.

Als einer der jüngsten Athleten des Wettkampfs wurde der 18-jährige Nicolas Kunze (MTSV Aerzen) für das Turnier nominiert. In seiner neuen Gewichtsklasse -66 kg konnte er sich in zwei Kämpfen erfolgreich durchsetzen und belegte den fünften Platz. Zwar fehlte ihm gegen deutlich erfahrenere Gegner -  darunter der Olympionike Sebastian Seidel – noch die Wettkampfpraxis um einen Sieg gegen sie nach Hause zu fahren, trotzdem ließ er immer wieder Potenzial aufblitzen, auf dem sich aufbauen lässt, so Coach Sven Loll.

Im Schwergewicht kämpften die Athleten Benjamin Bouizgarne (MTV Vorsfelde) und Sebastian Wendt (SV Nienhagen) um Bronze, nachdem sie sich im vorgepoolten System nicht gegen ihre nationalen Konkurrenten durchsetzen konnten. Im kleinen niedersächsischen Finale behielt der Vorsfelder die Oberhand, Wendt landete auf dem undankbaren fünften Platz.

Auch wenn die Durchführung von Turnieren angesichts der aktuellen Lage eher rar ist, können wir uns schon in zwei Wochen auf das nächste Wettkampf-Event freuen. Beim Bundesliga-Finale, das anstelle der Saison 2020 in Form von Deutschen Mannschaftsmeisterschaften durchgeführt wird, sind ebenfalls drei niedersächsische Teams am Start. Die Frauenmannschaften vom Judo-Team Hannover (1. Liga), TuS Hermannsburg und VfL Stade (beide 2. Liga) werden den Verband am 11. Oktober im brandenburgischen Senftenberg vertreten.