Grand Prix in China: Ein nahezu perfekter Tag

Zwei Podestplätze feiert der NJV beim Grand Prix in China. Giovanna Scoccimarro und Igor Wandtke gewinnen beide nach starken Auftritten die Bronzemedaille.

Nachdem sowohl Rio-Olympionik Igor Wandtke, als auch Junioren-Weltmeisterin Giovanna Scoccimarro bei den Nominierungen zu den im Juni stattfindenden European Games leer ausgegangen sind, haben sie nun unter Beweis gestellt, dass sie im Kampf um die Olympia-Tickets immer noch im Rennen sind. 

 An Position fünf gesetzt startete Giovanna Scoccimarro (MTV Vorsfelde) in der Gewichtsklasse -70 kg in den Wettkampf. Nach einem Freilos setzte sie sich schnell mit einem Ippon für ihre Spezialtechnik Uchi-mata gegen ihre Gegnerin aus China durch. Auch im folgenden Kampf ließ sie nichts anbrennen, ging abermals mit ihrem starken Uchi-mata in Führung und nutzte nach 2:24 min einen Konteransatz der kanadischen Gegnerin zu ihren eigenen Gunsten. Gegen die Baku-Grand-Slam-Siegerin Anna Bernholm aus Schweden, gegen die sie im vergangenen Jahr noch gewonnen hatte, lieferte sie sich im Halbfinale ein angriffsstarkes Kopf-an-Kopf-Duell, doch konnte sich letztlich nicht durchsetzen. Doch im kleinen Finale zeigte sie wieder ihre Stärke. Eine Kombination aus Uchi-mata und Fußhakler lieferte die entscheidende Waza-ari Wertung, die sie gegen die unbekannte Koreanerin Lee über die Zeit brachte und die Bronzemedaille für sie bedeutete. 

Einen ebenso starken Tag erwischte ihr niedersächsischer Nationalmannschaftskamerad Igor Wandtke. Ein eher schweres Los erwartete den Athleten vom Judo-Team Hannover, der nach einer langen Durststrecke ohne Setzplatz ins Turnier startete. Der Auftaktkampf gegen den Amerikaner Wright ließ aber schon vermuten, dass Igor ein guter Tag bevorstehen würde. Nach einer schönen Bodenkür würgte er den Gegner schon nach 35 Sekunden ab. Im nächsten Kampf wartete allerdings ein richtiges Brett: Odbayer Ganbaatar – Weltranglisten-Siebter!! Mit neuem Selbstbewusstsein und offensiverem Judo als bei den letzten Wettkämpfen ging es gegen den Mongolen ins Golden Score, in dem er seinem Gegner nach 2:25 Minuten die dritte Strafe für Inaktivität anhängen konnte. Nach nur drei Zwischenkämpfen ging es im Poolfinale weiter. Victor Scvortov hatte hier leider das bessere Ende und verwies Wandtke mit einer Waza-ari-Führung in die Trostrunde, in der er sich gegen Magdiel Estrada durchsetzte und -ebenso wie Giovanna- das Ticket für den Finalblock buchte. Tommy Macias – gegen den er sich noch vor zwei Wochen in Baku geschlagen geben musste – hatte diesmal das Nachsehen. Nur 18 Sekunden dauerte es, bis Igor Wandtke gegen den Weltranglisten-Fünften durch einen tiefen Seoi-nage den Sack zumachte und nach langer Zeit wieder mal auf dem Treppchen stand. 

In Hinblick auf die Olympiaqualifikation kann es aus niedersächsischer Sicht doch gerne so weitergehen…