Henrik Schreiber gewinnt Silber bei Bremen Masters der U21

NJV-Athlet Henrik Schreiber von den Crocodiles Osnabrück hat bei den Bremen Masters in der Altersklasse U21 Silber gewonnen.

An dem Turnier, das nicht offiziell zur Turnierserie der EJU gehört, gleichwohl aber ein wichtiges Element im Turnierkalender vieler Nationen darstellt, nahmen annähernd 400 Starter aus 21 Staaten teil. Neben zahlreichen Vereinsstartern nutzten die Nationalmannschaften aus Belgien, Brasilien, Dänemark, Finnland, Frankreich, Japan, Kanada, Kasachstan, dem Kosovo, Lettland, den Niederlanden, Österreich, Puerto Rico, Russland, Schweden, Tschechien und Deutschland das Turnier zur internationalen Standortbestimmung im noch jungen Wettkampfjahr sowie zur Vorbereitung auf die bevorstehenden kontinentalen und internationalen Meisterschaften. Entsprechend hoch war das Leistungsniveau. Schreiber platzierte sich als einziger der 13 niedersächsischen Starter.

Nach seinem dritten Platz bei den Deutschen Meisterschaften Anfang März reiste Henrik Schreiber mit Selbstbewusstsein nach Bremen. „Natürlich nimmt man an einem solchen Turnier teil, um möglichst viele Kämpfer zu besiegen. Letztlich ist immer die Tagesform entscheidend, wie weit es genau geht. Realistisch war eine Platzierung aber schon“, erläutert der Student seine Zielsetzung für die Bremen Masters im Gespräch mit dem NJV-Medienteam. Total überraschend war sein starkes Auftreten in der Gewichtsklasse bis 81 Kilogramm, in der insgesamt 65 Teilnehmer an den Start gingen, also nicht.

Schreibers Turniertag fing mit Waza-ari-Siegen gegen den Franzosen Tony Persehais und den kanadischen Nationalkaderathleten Mohab Elnahas sehr vielversprechend an. Auch seinen dritten Kampf – es ging um den Einzug in das Poolfinale – gegen Brahima Keita aus Frankreich konnte er mit der mittleren Wertung für sich entscheiden. Im Viertelfinale bezwang der Osnabrücker Bacytzhan Alimzhanuly vom kasachischen Nationalteam mit Ippon – eine Platzierung war ihm damit schon nicht mehr zu nehmen. Im Halbfinale konnte er sich, wie es aus seinem Vereinsumfeld hieß, ebenso „bestens in Szene setzen“ – er schlug den 19. der Weltrangliste, Maximilian Schneider aus Österreich, vorzeitig. Im Finale traf er zum dritten Mal an jenem Tag auf einen Franzosen (die Wahrscheinlichkeit war auch nicht allzu gering, war Frankreich doch allein in diesem Limit mit 12 Startern vertreten). Mit seinem Kontrahenten Aurélien Diesse kämpfte er lange Zeit auf Augenhöhe, musste sich aber schlussendlich knapp mit 3:2 Strafen geschlagen geben.

Auch wenn es nicht für die zweite deutsche Goldmedaille an dem Wettkampftag gereicht hat – Daniel Herbst aus Sachsen gewann die Bremen Masters im Limit bis 100 Kilogramm – war Schreiber selbst, „auch wenn im Finale prinzipiell mehr drin gewesen wäre“, mit seiner Leistung zufrieden. „Mein Finalgegner hat das schon sehr schlau gemacht“, merkte der Athlet an, „nur schade, dass das französische Team nicht mehr an dem Trainingscamp teilgenommen hat.“ Auch der zuständige Bundestrainer Richard Trautmann fand lobende Worte zu der kämpferischen Leistung des Osnabrückers. Das sich an das Turnier anschließende Internationale Trainingscamp verlief, bis auf die Tatsache, dass er zum Schluss der permanent starken (Über)belastung seines linken Armes Tribut zollen musste, ebenfalls grundsätzlich positiv für den Sportler. Schreiber wird in zwei Wochen beim European Cup in Athen starten. Sein mittelfristiges Ziel ist eine Nominierung zu den im September dieses Jahres in Österreich stattfindenden Europameisterschaften – die in Bremen gewonnene Silbermedaille ist einer von vielen Schritten in die richtige Richtung.

Die weiteren niedersächsischen Starter konnten sich bei den Bremen Masters – zum Teil nach gewonnenen Auftaktkämpfen – in Starterfeldern unter anderem mit 49 (bis 60 Kilogramm), 80 (bis 66 Kilogramm), 75 (bis 73 Kilogramm) oder 45 (bis 90 Kilogramm) Teilnehmern nicht in die Platzierungsränge vorkämpfen. Zum größten Teil nutzten auch sie das Internationale Trainingscamp, um weiter an ihren technischen und kämpferischen Qualitäten zu feilen.

Bericht: NJV-Medienteam (Christian Jelinsky)
Fotos: [oben], [1]: DJB; [2]: Jens Ahrenhold