NJV-Judoka gewinnen sechs Medaillen beim Bundesranglistenturnier in Bottrop

In Bottrop fand an diesem Wochenende das erste DJB-Ranglistenturnier der Männer und Frauen statt. Der NJV stellte hinter dem gastgebenden nordrhein-westfälischen Landesverband das zweitgrößte Teilnehmerfeld. Insgesamt 17 niedersächsische Starter und 7 Starterinnen aus 13 Vereinen kämpften um Punkte für die DJB-Rangliste, welche – neben anderen Faktoren – für die Startberechtigung eines Kämpfers oder einer Kämpferin bei den Deutschen Meisterschaften herangezogen werden.

Die Judoka des NJV kehrten mit sechs Medaillen aus dem Ruhrgebiet zurück. Janne Ahrenhold (Judo-Team Hannover) und Toni Grohn (Crocodiles Hildesheim) konnten sich Silber erkämpfen. Svenja Habenicht (MTV Elze), Inken Hildebrandt (TuS Hermannsburg), Christoph Siegel (KS Lüneburg) und Helge Bulk (Osnabrücker TB) erreichten Bronze. Jonas Thomsen (VfL Stade), Felix Stöckel, Axel Walter, Sarah Hapke (alle Crocodiles Osnabrück) und Josina Wolany (ASC Göttingen) verpassten das Podest als Fünfte nur knapp.

In der mit 10 Teilnehmerinnen besetzen Gewichtsklasse bis 57 Kilogramm konnte sich Janne Ahrenhold mit zwei Ippon- und einem Waza-ari-Sieg in das Halbfinale vorkämpfen. Dort siegte sie gegen Saskia Wüst vom ausrichtenden Bottroper Verein mit Waza-ari im Golden Score. Im Finale traf sie mit Swantje Kaiser auf eine Nationalkaderathletin, die unter anderem auch beim Judo Grand Prix in Düsseldorf im DJB-Aufgebot stand. Wie schon in der Vorrunde konnte sich Ahrenhold gegen die Kölnerin nicht durchsetzen und verlor vorzeitig. „Mit dem zweiten Platz bin ich – wie auch mit meinen Kämpfen – sehr zufrieden. Das war ein sehr wichtiger Schritt für mein Saisonziel, der Qualifikation zu den Deutschen Meisterschaften“, äußerte sich die Hannoveranerin. Sarah Hapke verpasste in dieser Gewichtsklasse den Sprung in das Halbfinale mit einem ausgeglichenen Punkteverhältnis von zwei Siegen und zwei Niederlagen nur sehr knapp. Für sie bedeutete dies in der Endabrechnung Platz 5.

Im Limit bis 90 Kilogramm konnte sich der Hildesheimer Toni Grohn ebenfalls über Silber freuen. „Mein Ziel war es zu zeigen, dass in diesem Jahr mit mir zu rechnen ist. Bis auf das Finale ist mir das auch ganz gut gelungen. Es fehlt noch an ein paar Ecken, aber ich bleibe weiter fleißig und werde mich weiter steigern“, resümierte der Sportler seinen Wettkampf, in dem er sich mit zwei souveränen Ippon-Siegen und einem Gewinn nach Strafen in das Finale vorkämpfen konnte. Im Endkampf musste er sich dem Potsdamer Bundesligakämpfer Maksym Chyrkuda geschlagen geben. Nils Jacob (SV Wietmarschen) und Felix Jaske (Lingener JC) sammelten in demselben Limit wertvolle Bundesturniererfahrung.

In der Kategorie bis 66 Kilogramm konnten drei von vier NJV-Startern mit Platzierungen im Vorderfeld auf sich aufmerksam machen. Der letztjährige Dritte der Team-Europameisterschaften im Juniorenbereich, Christoph Siegel, zeigte sich mit seiner Bronzemedaille im Ergebnis nicht unzufrieden. „Das Halbfinale hätte ich gewinnen können. Gegen Nick [Bobrowski aus Frankfurt/Oder] habe ich auch schon einmal die Matte als Sieger verlassen. Mein Minimalziel, den Gewinn einer Medaille, habe ich aber erreicht.“ Auch die beiden Osnabrücker Kämpfer Felix Stöckel und Axel Walter konnten insbesondere mit sehenswerten Ippons in der Trostrunde ihre Klasse zeigen, mussten sich aber in ihren kleinen Finals jeweils geschlagen geben und sich am Ende mit Platz 5 begnügen. Stöckel konnte sich im rein niedersächsischen Kampf um Platz 3 mit Waza-ari gegen Siegel nicht durchsetzen. Zuvor hatte Walter sein Viertelfinale gegen den Lüneburger verloren. Rainer Schrimpf (Lingener JC) musste sich in seinen beiden Kämpfen der starken Konkurrenz beugen.

Mit Inken Hildebrandt (über 78 Kilogramm) und Svenja Habenicht (bis 78 Kilogramm) konnten sich zwei weitere Kämpferinnen auf dem Podium platzieren. Hildebrandt übertraf damit ihr vorab definiertes Ziel, mindestens einen Kampf zu gewinnen. Mit zwei vorzeitig gewonnenen Begegnungen stand sie im Halbfinale. „Mit etwas mehr Selbstbewusstsein wäre auch dort der Sieg möglich gewesen, aber auch mit Platz 3 bin ich glücklich und zufrieden“, sagte die Bundesligakämpferin vom TuS Hermannsburg. Als Testlauf für die bald startende bzw. schon laufende Ligasaison nutze auch Svenja Habenicht das Ranglistenturnier. Im Limit bis 48 Kilogramm verpasste Josina Wolany als Dritte ihres Pools den Sprung in das Halbfinale nur knapp. Esther Ulbricht (Crocodiles Osnabrück) und Sonja Walter (Bushido Delmenhorst) konnten sich ebenfalls nicht in die Nähe der Medaillenränge vorkämpfen.

In der Gewichtsklasse über 100 Kilogramm konnte sich Helge Bulk über die Bronzemedaille freuen. Seinen Platz auf dem Podest sicherte er sich mit einem Ippon-Sieg gegen Manuel Neumann vom DSC Wanne-Eickel. Gegen den Teilnehmer an der diesjährigen Deutschen Meisterschaft Anton Krivickij aus Leipzig sowie den Potsdamer Bundesligakämpfer Paul Elm musste er zuvor Niederlagen hinnehmen. Bis 100 Kilogramm verpasste Michael Harbarth (TuS Sulingen) das Halbfinale als Vierter seines Pools.

Jonas Thomsen konnte sich in der Kategorie bis 60 Kilogramm als Fünfter platzieren. Der Stader startete mit Siegen gegen Simon Schlichting (Stella Bevergern) und Julian Eurich (JC Wächtersbach) gut in das Turnier. Gegen Brian-Miles Smith aus Offenbach, Poolfinalist des jüngst in der Schweiz stattgefundenen European Cups und späteren Sieger des Bundesranglistenturnieres, verlor er im Halbfinale. Im kleinen Finale wurde er von Nils Becker (PSV Herford) bezwungen. Felix Edling (Crocodiles Osnabrück) und Niklas Rink (TuS Sulingen) schieden schon früh aus dem Wettbewerb aus.

Trotz zum Teil sehr starker kämpferischer Leistungen konnten sich die NJV-Starter in der Gewichtsklasse bis 73 Kilogramm – Philipp Innig Aguion (Osnabrücker TB), Nils Bentgerodt (ASC Göttingen), Sebastian Bockholt (Crocodiles Osnabrück), Eljez Diljaj (ASC Göttingen) und Lars Steenken (SV Wietmarschen) – die mit 30 Teilnehmern äußerst sehr gut besetzt war, nicht durchsetzen.

Allen Medaillengewinnern und Platzierten herzlichen Glückwunsch für die gezeigten Leistungen und viel Erfolg für die kommenden Bundesranglistenturniere!

Bericht: NJV-Medienteam (Christian Jelinsky)
Fotos: [oben]: privat; [1]: Elna Ahrenhold; [2]: EJU; [3]: JC Frankfurt/Oder