Tag 2 in Tokushima
Am dritten Tag fuhren wir um 9 Uhr morgens zu unserem ersten Ziel, einer Brücke aus Efeu. Die Brücke wurde um 1646 von den Samurai gebaut. Als wir die Brücke besuchten, regnete es ein wenig, so dass man sehr gut sehen konnte, wie das Wasser unter der Brücke ins Tal rauschte. Nachdem wir die Brücke überquert hatten, gingen wir noch ein Stück den Berg hinunter zu einer Stelle, an der man direkt auf einen Steinstrand am Flussufer blicken konnte. Durch den Regen waren die Steine in einem schönen Grün gefärbt. In einem Restaurant mit Blick auf die Schlucht haben wir dann die traditionellen Soba Nudeln mit vielen Beilagen gegessen. Nach dem Essen haben wir eine kleine Rundfahrt auf dem Fluss gemacht. Man konnte die Felsen, die man vorher nur von oben sehen konnte, aus einer ganz anderen Perspektive betrachten. Das Wasser war unglaublich klar, so dass man jeden Fisch sehen konnte. Dann ging es auch schon los zum Highlight des Tages, welches sicherlich das Training mit einer Schule aus der Präfektur Tokoshima war.
Das Training begann mit Aufwärmübungen im Mobilitybereich. Danach haben wir in Bahnen immer Übungen mit Turn-Charakter gemacht. Nach dem Aufwärmen begannen wir mit dem Bodenteil, indem wir Haltegriffe und das Befreien aus diesen übten. Danach folgten einige Bodenrandoris. Dann waren die Standtechniken an der Reihe, wir sollten neunmal anreißen und einmal werfen, danach durften wir noch fünf Trainingskameraden jeweils dreimal werfen. Natürlich durften auch die Randoris nicht fehlen, also machten wir noch 5 Randoris à 3 Minuten. Nach dem Training waren alle sehr erschöpft von dem anstrengenden aber guten Training. Zum Abschied gab es noch einen regen Austausch von Geschenken, bei dem sich die Japaner sehr großzügig und freundlich zeigten. Alles in allem haben wir uns sehr willkommen gefühlt, es war ein fantastisches Training, bei dem wir viele neue tolle Leute kennengelernt haben. Danach ging es zum Abendessen, diesmal chinesisch. Das Essen war sehr lecker und eine willkommene Abwechslung. Es gab viel Fleisch und sehr leckeres aromatisches Gemüse. Der Tag war ein voller Erfolg, wir haben viele Eindrücke bekommen, die wir unser Leben lang nicht vergessen werden.
Tag 3 Besuch im Deutschen Haus
Nach den aufregenden letzten Tagen und den vielen neuen Eindrücken brauchten alle erst einmal eine Pause und hatten den Vormittag Freizeit. Viele nutzten die freie Zeit, um noch einmal das gegenüberliegende Einkaufszentrum zu erkunden, während andere einfach nur ausschliefen. Da wir am Abend zuvor beim Chinesen gegessen und alle gut zugelangt hatten, hatte noch niemand Hunger und wir ließen das Mittagessen kurzerhand ausfallen. Nach der Freizeit gingen wir alle zusammen zum Deutschen Haus, wo wir alles über die Geschichte zwischen Japan und Deutschland erfuhren. Außerdem wurde uns alles über die Gefangenschaft der Deutschen in Japan während des Ersten Weltkrieges gezeigt. Nach diesem wirklich spannenden und interessanten Einblick machten wir uns auf den Weg zum Indigo-Färberen. Dort angekommen durfte sich jeder aussuchen, wie sein Tuch aussehen sollte. Nachdem die Tücher gefaltet und geknotet waren, wurden sie in die blaue Farbe, die aus der Indigopflanze gewonnen wird, getaucht. Nach dem Auswaschen und Bügeln hatten wir ein selbst gestaltetes Tuch. Nach diesem sehr lehrreichen und interessanten Tag fielen wir alle müde in unsere Betten und freuten uns auf die restlichen Tage.
Text: Hanna Kemme, Linn Meusel, Insa Nehm und Paulina Ernst
Redaktionelle Änderungen: NJV
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