Schweiß, Blasen und Sonnenbrand

Nicht nur an der Ausdauer macht sich das Training bemerkbar. Pauline Starke nach zwei Wochen im Konditionstrainingslager auf Lanzarote.

Team Niedersachsen: Giovanna Scoccimarro, Igor Wandtke und Pauline Starke (v.l.)

Insgesamt 108 Kilometer Laufen, 73 Kilometer Fahrrad fahren und 4 Kilometer Schwimmen. Wer jetzt denkt, dass die Rede von einem Triathlon-Trainingscamp ist, liegt knapp daneben. Vielmehr handelt es sich um das Kondicamp der deutschen Frauen-Judo-Nationalmannschaft, die sich seit Anfang März auf der kanarischen Insel Lanzarote aufhält. Mit dabei sind auch die beiden niedersächsischen Top-Athletinnen Giovanna Scoccimarro und Pauline Starke. Als Vorbereitung auf Tokio feilen die angehenden Olympionikinnen und ihre Trainingspartnerinnen unter den Augen des Nationaltrainers Claudiu Pusa, Trainerkollege Costel Danculea und DJB-Athletiktrainer Simon Schnell an ihrer Ausdauer – als Basis für die kommenden Trainingslager und Wettkämpfe.

Neben morgendlichen Schwimmeinheiten zur Aktivierung, Ausdauerläufen von bis zu elf Kilometern und langen Radtouren stehen viele weitere Einheiten für die Frauen auf dem Programm. Klassisches Langhanteltraining im Gym sowie zahlreiche Outdoor-Kraftausdauerzirkel, die an die Übungen vom Crossfit oder Hyrox erinnern, bestimmen den Trainingsplan Tag für Tag und hinterlassen Spuren: Die Schwielen an den Händen von 57-Kilo-Athletin Pauline Starke sprechen für sich.
Als besonderes Highlight wartete am Ende der zweiten Woche der sogenannte Challenge-Day auf die Nationalmannschaft. In Dreier-Teams absolvierten die Frauen einen Quadrathlon, bestehend aus 1,5 Kilometer Schwimmen, 24 Kilometer Fahrrad fahren, 2 Kilometer Kanu fahren und einem 2-Kilometer-Lauf mit einem Extragewicht von 30 Kilogramm.

In der Zwischenzeit schloss sich auch die Männer-Nationalmannschaft rund um Igor Wandtke dem Trainingscamp der Frauen an. Mit gleichen Absichten und ähnlichen Trainingsplänen ging es auch für die Männer im milden Frühling von Lanzarote ordentlich zur Sache.

Doch leider macht das Coronavirus auch vor den kanarischen Inseln nicht Halt. Mit einiger Verzögerung zu den Einschränkungen im deutschen Sportbetrieb wurden auch auf der spanischen Ferieninsel nach und nach die wichtigsten Maßnahmen gegen die Verbreitung des Coronavirus getroffen. Trainingsorte wie Laufbahn, Schwimmbad und Crossfitbox blieben auch für die Top-Athleten geschlossen. Mit Sonderflügen geht es für unsere drei Niedersachsen und die restlichen Sportler und Sportlerinnen spätestens am Freitag zurück in die Heimat – für Igor Wandtke fünf Tage früher als geplant.

Was der Deutsche Olympische Sportbund und der Deutsche Judo-Bund nun für Maßnahmen ergreifen, um den Olympiastarten dennoch eine möglichst optimale Vorbereitung auf die (noch nicht abgesagten) Olympischen Spiele zu ermöglichen, bleibt abzuwarten.

Wir halten Euch über die Entwicklungen rund um die Olympischen Spiele auf dem Laufenden.