SV-Seminar: Zwei eindrucksvolle Tage in Rotenburg!

Vom 07. – 08.10.2023 gaben sich 20 Judoka ein „schlagkräftiges Stelldichein“ in Rotenburg/Wümme zum jährlichen SV-Seminar des NJV.

Vom 07. – 08.10.2023 gaben sich 20 Judoka ein „schlagkräftiges Stelldichein“ in Rotenburg/Wümme zum jährlichen SV-Seminar des NJV.


Tag 1: Nach der obligatorischen Zimmervergabe und der Begrüßung der Teilnehmenden durch den Ausbildungsleiter im NJV, Martin von den Benken und der Vorstellung der beiden Seminarleiter Frank Lambrecht, SV-Lehrreferent im NJV und Jürgen Kutsche ging es schon in die angrenzende Sporthalle zum Mattenaufbau. Vor der ersten Trainingseinheit hatte jeder Lehrgangsteilnehmer die Möglichkeit, sich kurz vorzustellen und seine Wünsche und Erwartungen an dieses Seminar zu äußern. „Mal schauen ob Frank und Jürgen diese auch erfüllen konnten!“ Das vorab per E-Mail verschickte Programm hat jedenfalls schon einmal Lust auf die kommenden Trainingseinheiten gemacht.
SV-Lehrreferent Frank Lambrecht hat anschließend Ausrüstung und Trainingsgeräte vorgestellt, welche sinnvoll für eine adäquate SV-Ausbildung sind. Neben einer Körperschutzausstattung gehören dazu natürlich Pratzen und Schlagkissen aber auch Waffen wie Messer und Stock.
In der ersten zweckbezogenen Aufwärmrunde mit Abwehrhandlung und leichtem Körperkontakt, z.B. leichter Fauststoß auf den Bauch, konnten und durften die Teilnehmenden schon einmal die ersten Hemmungen ablegen.
In den Einheiten vor und nach dem Mittagessen wurden u. a. fünf Verteidigungen gegen unterschiedliche Umklammerungs-, Festhalte- und Würgeangriffe gezeigt und eingeübt. Diese galt es zu verinnerlichen, um sie dann in einem späteren Stressdrill zu vertiefen. Lockeres und leichtes Box-Sparring mit Boxhandschuhen durfte natürlich auch hier nicht fehlen. Aber auch das Thema Schulung von „Situational Awareness“ in Verbindung mit einem kleinen Rollenspiel fand hier Einzug.    
Nach einer kurzen Kaffeepause hat Seminarleiter Jürgen Kutsche die Seminargruppe übernommen und das Thema Messerabwehr eingeführt. Für ein besseres Verstehen der späteren Abwehrhandlungen wurden anschließend Schnitt- und Stichangriffe in unterschiedlichen Messerhaltungen und Winkeln geübt, um dann mit einer geeigneten Abwehrhandlung diesen Angriffen begegnen zu können. Es galt immer, die Kontrolle über den messerführenden Arm zu behalten und den Angreifenden zu entwaffnen. Den Teilnehmenden wurde hier sehr schnell bewusst, wie schwierig eine solche Abwehr ist und dass bei der Abwehr mit Schnitt- und/oder Stichverletzungen zu rechnen ist.
In der letzten Trainingseinheit am ersten Tag ging es runter auf den Boden. Fragen, „wie falle ich auf der Straße richtig, wie positioniere ich mich, welche Schutzposition nehme ich ein, wie stehe ich wieder zweckmäßig auf und wie verteidige ich mich gegen Tritte am Boden?“ standen auf dem Programm. Zum Abschluss des ersten Trainingstages galt es für alle Teilnehmenden noch mehrere Randoris mit Störaktionen mit MMA-Handschuhen zu überstehen. Hier kamen alle noch einmal ordentlich ins Schwitzen.
Für einen Teilnehmenden war an diesem Abend trotzdem noch nicht Schluss. Nach einer kurzen Pause und Vorbereitungszeit hat Thomas Wulf (TuS Hermannsburg) sich seiner Modulprüfung SV für den ersten Kyu nach der neuen Prüfungsordnung gestellt. Nach einer intensiven Prüfung bestehend aus zehn frei wählbaren Aktionen zeigten sich die Prüfer Frank Lambrecht und Boris Wexler sehr zufrieden mit der gezeigten Leistung. Herzlichen Glückwunsch an Thomas Wulf vom TuS Hermannsburg!  

Am Tag 2 galt es nach dem Frühstück den müden Körper nochmals zu mobilisieren und die letzte Seminareinheit durchzustehen. Nach einem zuerst lockeren Aufwärmprogramm und Koordinationsübungen mit Stöcken, gefolgt von intensiven Fitness- und SV-Drills ging es weiter mit der Abwehr eines „Nelson-Angriffes“ gegen einen und zwei Gegnern. Der Abschluss dieser Trainingseinheit bildete ein intensives „MMA Sparring“ am Stand mit Übergang in die Bodenlage.
An allen beiden Tagen stand bei den vermittelten Techniken und Abwehrhandlungen immer die abschließende Kontrolle des Angreifenden und die Beobachtung der Umgebung mit im Vordergrund.
Nach der Abschlussbesprechung waren sich alle Teilnehmenden darüber einig, dass die Erwartungen voll erfüllt und zum Teil übertroffen wurden. Aber auch Frank Lambrecht zeigte sich mit dem Lern- und Trainingswillen der Teilnehmer außerordentlich zufrieden.    
Ein zusätzliches Frauen-SV-Wochenende in 2024 ist durch Frank Lambrecht in Planung.

Bericht:
Boris Wexler