Selbstverteidigung

Die Judo-Selbstverteidigung (SV) ergänzt den Judosport als dritte Säule neben dem Wettkampf und der Kata. Ziel sind effektive und realistische Bewegungen, in der sich Tradition und Moderne ergänzen. Die Ausgangssituationen basieren in der Judo-SV auf realen Bedrohungssituationen. Entsprechend sind Techniken zu wählen, die sowohl die Eigensicherung in den Mittelpunkt stellen als auch eine angemessene Verteidigung gewährleisten.

Dahingegen bewegen sich Kampfsportler*innen im Judo-Wettkampf in einem festgelegten Regelwerk. Sie kämpfen um Turniererfolge und Meisterehren auf unterschiedlichen Ebenen, von Kreisturnieren bis hin zu den Olympischen Spielen.

Die Judo-Kata ist im Wortsinn: Form, Stil, Muster. Speziell in den japanischen Kampfkünsten sind festgelegte „Formen“ wichtige Hilfsmittel, um die überlieferten Techniken und Prinzipien der jeweiligen Kampfkunst üben zu können und diese im Bewegungsgedächtnis zu archivieren. Es sind festgelegte Abfolgen von Techniken, die in der Regel mit einem/r Partner*in geübt und trainiert werden (Quelle: Wikipedia). Längst hat sich der Kata-Wettkampf weltweit etabliert.

In der SV gilt jedoch: „Anders als im regulären Training, weiß man bei realistischen Angriffen vorher nicht, was genau für ein Angriff kommt!“ Das „Opfer“ will schnellstmöglich den Tatort verlassen, bzw. einen Angriff für sich oder andere im Rahmen der gebotenen Notwehr/Nothilfe/Intervention unversehrt beenden.

Unter diesem Motto ist die Selbstverteidigung optionaler Prüfungsgegenstand für Graduierungen. In der neuen Graduierungsordnung des Deutschen Judo-Bunds kann die Judo-SV ab dem 1. Kyu (erst ab dem vollendeten 16. Lebensjahr) und in der Dan-Ausbildung als individueller Schwerpunkt herausgearbeitet werden. Trainieren können Judoka Techniken und Verteidigungen gegen verschiedenste Arten von Angriffen natürlich schon früher – der Einbau der vielfältigen Inhalte ins Training bietet sich für SV-Interessierte daher besonders an.

Ein Kompetenzteam um den Selbstverteidigungsreferenten Frank Lambrecht bietet deshalb regelmäßig Lehrgänge an und steht Vereinen darüber hinaus für „Inhouse-Lehrgänge zur Verfügung. Ferner können über den NJV Handpratzen und Schlagpolster für einen begrenzten Zeitraum ausgeliehen werden.

 

Frank Lambrecht
Januar 2023

 

Ansprechpartner

Selbstverteidigungsreferent

Frank Lambrecht
E-Mail: Mail


Das Kompetenzteam (von links nach rechts): Daniel Deppe, Thomas Wulf, Jürgen Wabbel, Amina Zaoui, Boris Wexler, Frank Lambrecht, Sascha Wachtel und Dr. Wiebke Fahlbusch.