Der inklusive Herbstlehrgang Tag 3 + 4

Auch am dritten und am vierten Tag sorgte das Programm des großen inklusiven Herbstlehgangs in Rotenburg an der Wümme für viel gute Laune und einer Menge Spaß unter den Teilnehmenden. Was diese genau erwartete, berichten Claudia Thieme und Martin Frey.

Tag 3:
Der dritte Tag des inklusiven Herbstlehrgangs in Rotenburg startete nach zwei verregneten Tagen endlich mit einem strahlend blauen Himmel und Sonnenschein. Dies nutzen die Judoka, um mit frischer Energie wieder auf die Matte zu gehen. Wie bereits am Montag ging es los mit einer Technik-Trainingseinheit, die von Florian Koch (TSV Wietzendorf) und Martin Frey (Sport-Team Lüneburg) geleitet wurde. Nachdem wir uns in den letzten beiden Einheiten nur vorwärts, rückwärts oder seitwärts bewegten, ging es heute in die Kreisbewegung. Schwindelgefühl bei einigen vorprogrammiert! Doch am Ende der Stunde wussten die Teilnehmenden in welche Richtungen der Seoi-Otoshi oder der Seoi-Nage sinnvoller waren. Beendet wurden die Übungen bei entspannter Musik und Muskellockerungen.

Direkt danach ging es weiter mit der Wettkampfgruppe, die von Peter Ackermann und Kim Bonnes (beide JC Osnabrück) geleitet wurde. Auch hier ging man auf die beiden lehrgangsbegleitenden Techniken ein. Wie viel Zug und wie viel Druck muss man ausüben um den Partner dorthin zu bekommen, wohin man ihn haben will? Das wurde mit etlichen kleinen Übungen geprobt um den Seoi-Otoshi oder den Seoi-Nage effektiv zu werfen. Zum Ende durften Randori selbstverständlich nicht fehlen.

Eine dritte Einheit wurde von den Trainer-C-Auszubildenden Jannik Brand (VfL Suderburg) und Jens Wiegand (FC Pfeil Broistedt) geleitet. Hier ging es sogar einen Schritt weiter. Was mache ich, wenn ich nicht geworfen werden möchte? Die Teilnehmenden lernten hier wie man durch ein einfaches Übersteigen zum Ko-Soto-Gake das Niederwerfen verhindern kann und wie der Ansatz des Partners gekontert werden kann. Abgerundet wurde das Training mit einigen kleinen Randoris und einem entspannenden Stretching.

Bei weiterhin gutem Wetter ging es danach zu einem guten Mittagessen, bevor man frisch gestärkt in das Nachmittagsprogramm startete. Hier konnten die Teilnehmenden diesmal zwischen Zumba, Riesen-Tic-Tac-Toe, einem Bodenturnier oder Basteln wählen. Beim Zumba brachte Melanie Pöpping die Judokas mit ihrem Tanz Workout ordentlich ins Schwitzen. Bei rhythmischer Musik und mit viel Spaß brachten sie ihren ganzen Körper in Bewegung. Währenddessen fand in der Sporthalle das Bodenturnier statt, bei dem sich alle zunächst mit einigen Spielen und Übungen warm machten, bevor sie in verschiedenen Gewichtsklassen im Bodenkampf gegeneinander antraten. Nicole und Jan Brand (VfL Suderburg), die bereits routinierte Ausrichter der Maßnahme sind, führten sicher durch die Kämpfe. In der kleinen Halle hatten Harald und Antje Langner (TC Hameln) einen Hindernissparcour aufgebaut, den die Teilnehmenden in zwei Teams getrennt durchlaufen mussten, bevor sie an ein Kastenfeld gelangten, wo sie ihre X'e oder O's ablegen konnten um die gegnerische Mannschaft in einem Tic-Tac-Toe Spiel zu besiegen. Kreativ wurde es in der Bastelgruppe die von den Übungsleiter-C-Auszubildenen Kim Bonnes (JC Osnabrück) und Julian Schmedes (Judo-Tiger Visbek) angeleitet wurde. Passend zum Herbst konnten die Teilnehmenden hier Tiere aus Blättern basteln.

Nach dem Abendessen begaben sich einige Judoka nochmals in die Sporthalle, um sich weiter auf ihre Kyu-Prüfungen vorzubereiten, für andere wurde es etwas ruhiger und sie ließen den Abend beim Billiard, Kicker, beim Basteln oder beim Vorlesen ausklingen.

Am späteren Abend machten es sich einige noch draußen an einem gemütlichem Lagerfeuer gemütlich und genossen den herbstlichen Abend zu Gitarren Musik von Noel Asmonz (Judo-Tiger Visbek) in Begleitung von Naim Jahjic (SV Süderneuland) am Cajón.

(Text von Claudia Thieme)

Tag 4:
Auch der vierte Tag des Herbstlehrgangs begann selbstverständlich mit Judo! In der Technik- oder Kata-Gruppe zeigten Daniel und Renate Wissel (beide TC Hameln) den Teilnehmenden ein Angriffsverhalten mit einer Finte zum Seoi-Otoshi oder Seoi-Nage.  

In der Wettkampf- oder Shiai-Gruppe wurde es fast schon märchenhaft. Noel Asmonz und Monique Ruth (beide Judo-Tiger Visbek) führten durch ein spannendes Programm über Trolle und Feen hin zu einer Konter-Technik gegen Seoi-Otoshi und Seoi-Nage. Was das bedeutet, können wohl nur Teilnehmende des Herbstlehrgangs erfassen.

In einer dritten Einheit zeigten Julian Schmedes (Judo-Tiger Visbek) und Thomas Hilmer (TUS Hermannsburg) ihre Lehrprobe für die Übungsleiter C-Ausbildung. Vom Seoi-Otoshi und Seoi-Nage ging es hier weiter in die Bodenlage und in den Kesa-Gatame.

Der Nachmittag hatte weitere Highlights zu bieten, die nach einem guten Essen in der Jugendherberge Rotenburg starteten. Beim kleinen Fußballturnier konnten die Teilnehmenden unter Anleitung von Naim Jahjic (SV Süderneuland) und „Reporter“ Harald Langner (TC Hameln) fast Stadionatmosphäre spüren.

Horst Hülsmann (JC Osnabrück) brachte einige Mitspieler zum Tischtennis zusammen. Nach einigen Vorübungen mit Schläger und Ball entwickelten sich bald spannende Partien! Da einer der Teilnehmenden auf den Rollstuhl angewiesen ist, wurden andere Mitspieler kurzerhand ebenfalls auf Stühle gesetzt, um das Handicap auszugleichen. Manchmal ist Inklusion nur eine Idee, die bis zum Ende gedacht wurde.

Beim Wikingerschach kam es auf das Geschick beim Werfen an. Daniel und Renate Wissel (TC Hameln) zeigten hier, bei sonnigem Wetter, wie es geht.

Martin Frey (Sport-Team Lüneburg) führte einen Teil der Gruppe in die Stadt. Hier konnten die Teilnehmenden bei einem schönen Spaziergang durch den Wald einen anderen Blick für die Landschaft in Rotenburg gewinnen und die vielseitigen Möglichkeiten der Innenstadt nutzen.

Am Abend wurden die letzten Feinschliffe an den Techniken im Prüfungstraining vorgenommen oder der Abend entspannt beim Geschichtenvorlesen mit Lee und beim Basteln eingeläutet.  

(Text von Martin Frey)