Drei NJV-Paare bei der Kata-EM

Das niedersächsische EM-Team.

Die Katame-no-kata von Jeroin/Etter. Foto: Boris Teofanovic | Judophotography.com

Die Nage-no-kata von Schacht/Brandes. Foto: Boris Teofanovic | Judophotography.com

Im slowenischen Podcetrtek fand sich am 12. und 13. Juni die gesamte europäische Kata-Elite ein. Eine Rekordteilnehmerzahl von 147 Teams aus 21 Nationen kämpfte um die Titel des Europäischen Meisters und die EM-Medaillen.

Der aus 18 Landesverbänden bestehende Deutsche Judobund wurde von 17 Teams in Slowenien vertreten. Gleich drei dieser Teams durften dabei in unterschiedlichen Disziplinen für den NJV an den Start gehen.

In der Katame-no-kata geht es um die akzentuierte, dynamische und wirkungsvolle Immobilisierung durch Osaekomi-waza, Shime-waza und Kansetsu-waza. Uke verteidigt sich mit ernsthaften und kräftigen Angriffe gegen die Schwachpunkte von Tori bei jeder einzelnen Technik. Bei den Osae-komi-waza unternimmt Uke je Haltegriff drei realitätsbezogene und sich deutlich voneinander abgrenzenden Befreiungsversuche, die als Handlungskette sinnvoll aufeinander aufbauen müssen. Tori muss demententsprechend seine Haltetechniken den Befreiungsversuchen anpassen.

Mit 28 gemeldeten Teams war die Katame-no-kata nicht nur quantitativ die stärkste Disziplin dieser Europameisterschaft. Auch qualitativ war das Teilnehmerfeld hochkarätig besetzt. Zu den Konkurrent*innen aus 15 Nationen zählten diverse Welt- und Europameister sowie Medaillengewinnern des letzten Jahrzehnts. Zwischen all diesen ging neben den deutschen Vize-Weltmeistern unser Katapaar um Carolin Charina Jeromin und Martin Etter für Deutschland an den Start. In der Altersklasse I werteten dieselben Wertungsrichter beide Pools, sodass unser Katapaar nach Punkten gewertet, bei seinem ersten Auftritt für das deutsche Team einen beachtlichen 10. Platz unter 16 Teams belegte.

In der Nage-no-kata der Jugend u23 starteten Sonja Schacht und Bennet Brandes, die bereits 2022 bei der Weltmeisterschaft in dieser Kategorie die Bronzemedaille gewannen. In der Nage-no-kata  wird besonderer Wert auf die detaillierte Darstellung der Wurfprinzipien Kuzushi, Tsukuri und Kake gelegt. Wie auch die Katame-no-kata gehört die Nage-no-kata zu den Randori-no-kata. Die beiden verpassten bei dieser EM den Einzug in das Finale mit Platz 5 in der Vorrunde denkbar knapp. Unter 11 Paaren zeigten sie dennoch, dass sie zu den ernstzunehmenden Konkurrenten zählen und in den nächsten Jahren bei den Erwachensen mit Sicherheit an der europäischen Spitze zu finden sind.

Die Kime-no-kata ist die Form der Entscheidung und die ursprüngliche Selbstverteidigungsform des Kodokan. Das angestrebte Ziel ist es, die lebenswichtigen Punkte des Gegners anzugreifen, um ihn zu bezwingen. Tori erwartet in dieser Kata den Angriff von Uke gelassen und scheinbar entspannt, muss aber auf Ukes Angriff mit Entschlossenheit und vollem Einsatz reagieren.

In der Altersklasse I in dieser Kata gingen das bereits europa- und weltmeisterschaftserfahrene Team um Youssef Diouri und Dennis Burkhardt auf die Matte. Am Ende des ersten Wettkampftages beendeten die beiden diese EM in einem äußerst starken Teilnehmerfeld auf dem 7. Rang unter acht teilnehmenden Paaren.

Auch wenn es die niedersächsischen Teams dieses Mal nicht geschafft haben, ihre Kata im Finale ein weiteres Mal präsentieren zu dürfen, konnten Sie zeigen, dass Sie zu Europas Spitzenteams gehören. Dankbar waren alle drei Teams auch für die hervorragende Unterstützung durch die deutschen Mannschaftskollegen und so konnten Sie sich mit dem Team über zwei Gold- und zwei Bronzemedaillen für Deutschland freuen.

Text: Carolin Charina Jeromin / Martin Etter