Europäisches Debüt für NJV-Kata-Paar

Am 5.März fand das größte europäische Kata Turnier der Europäischen Judo-Union (EJU) in Louvain-la-Neuve (Belgien) statt. Mit 101 gemeldeten Kata-Paaren aus 18 Nationen war das Turnier nicht nur quantitativ fast so gut besucht wie eine Europameisterschaft, es waren auch in vielen Kategorien beinahe alle europäischen Spitzenpaare am Start. Damit ist dieses Turnier für die Athleten auch qualitativ wichtig, da es als eine sehr gute erste Einordnung der Paare für die Kata-EM im Sommer gilt.  

Für unser Kata-Team um Carolin Charina Jeromin und Dr. Martin Etter ging es hingegen bei ihrem ersten internationalen Turnier der EJU um das Sammeln von Eindrücken und Erfahrungen bezüglich der Kata-Demonstration im europäischen Vergleich, und um das Bestehen vor den Augen internationaler Wertungsrichter. Obwohl das Katapaar Jeromin/Etter nicht der Nationalmannschaft angehört, gab der Bundes-Kata-Beauftragte den beiden aufgrund der guten Leistungen im letzten Jahr die Freigabe des nationalen Verbands zur Meldung. Ohne diese Freigabe hätten sie dort nicht starten dürfen.  

Das Duo trat in dem mit Abstand quantitativ und qualitativ stärksten Teilnehmerfeld mit 25 Teams aus 11 Nationen in der Katame no kata an. Ihre Konkurrenz waren keine Geringeren als die zweifachen Europameister und Weltmeister 2022 aus den Niederlanden, die amtierenden deutschen Vizeweltmeister und sämtliche europäischen Medaillengewinner bei Europa- und Weltmeisterschaften des letzten Jahrzehnts. An einer Hand abzählbar waren diejenigen Teams, die bisher noch nicht mindestens bei einer Europa- sowie auch einer Weltmeisterschaft teilnahmen.

 In der Katame no kata wird die dynamische und wirkungsvolle Immobilisierung durch Halte- (Osaekomi-waza), Würge- (Shime waza) und Hebeltechniken (Kansetsu waza) akzentuiert demonstriert. Das perfekte Zusammenspiel zwischen Angriff und Verteidigung muss auf den Punkt getroffen werden. Jeder noch so kleine Formfehler bringt einen Punktverlust mit sich.

So einen kassierten sie bei einem Positionsfehler nach dem dritten Haltegriff, durch den sich das Team aber nicht aus der Ruhe bringen ließ, und den sie bei der nächsten Technik routiniert korrigierten. Die weitere Demonstration der Methoden zur Kontrolle des Gegners gelang den beiden dann weiterhin souverän, ebenso alle Würge- und Hebeltechniken. Sie sicherten sich damit, in einem hochklassigen Teilnehmerfeld, den 6. Platz in der vorderen Hälfte in ihrem Starter-Pool (von 13 Paaren) und einen guten Platz in der Gesamtbewertung (10. Platz von 25 Paaren nach Punkten). Das Team konnte somit einen gelungenen Einstand mit dem Anschluss an die europäische Spitze feiern.

Es siegten die Europameister und WM-Dritten des letzten Jahres Gilon/Gilon aus Belgien vor Fourmaux/ Nguyen van Loc aus Frankreich (EM 2., 4.WM). Dritte wurden die Vizeweltmeister Sikora/Steinert aus Deutschland.

Herzlichen Dank an das Team Jeromin-Etter für ihren Einsatz, den von ihnen bereit gestellten Aufwand und die Zeit, die sie investiert haben. Ich bin sicher, dass die von ihnen gemachten Erfahrungen in die Lehrgänge, die sie zu der Thematik im NJV anbieten, einfließen werden.

Text: Carolin Charina Jeromin / Jutta Milzer