Nordic Kata Open in Schweden

Dieser Kata-Wettbewerb zählt zu den stärksten europäischen Kata-Turnieren der zweiten Wettkampfsaison mit interkontinentaler Beteiligung. Der Austragungsort wechselt jährlich unter den skandinavischen Ländern und bietet den international startenden Kata-Teams optimale Wettkampfbedingungen, sich vor der WM den IJF-Werungsrichter*innen zu stellen.

Carolin Charina Jeromin und Martin Etter, hier beim EJU-Kata-Turnier im März.

Wie schon gelegentlich in der Vergangenheit nutzten auch dieses Jahr NJV-Kata-Paare die Möglichkeit, das zweite Wettkampfhalbjahr mit den Nordic Kata Open zu eröffnen. In diesem Jahr fanden diese am 26. August im schwedischen Kristianstad statt. Die Top-Paare der nordischen Länder, aber auch das deutsche Vorzeige-Paar um Wolfgang Dax-Romswinkel und Ulla Loosen machten diese offene Meisterschaft zu einer hochklassigen Wettkampfveranstaltung. Doch davon ließ sich unser Kata-Paar um Carolin Charina Jeromin und Martin Etter nicht beeindrucken. Eigentlich, so denkt ein Kata-Laie, ist die Kata immer gleich, doch in Wirklichkeit, ist sie jedes Mal ein bisschen anders. Die Katame no kata, die die beiden  im Wettbewerb demonstrieren, gehört zu den Randori no kata und wie im Randori auch, ist es enorm wichtig, Aktionen und Reaktionen im richtigen Moment anzusetzen und nicht einstudierte Muster abzuspulen. Die akzentuierte Demonstration von Halte-, Hebel- und Würgetechniken gelang den beiden im Norden so gut, dass sie unter viel Beifall die Wettkampffläche verließen. Die mehrfachen WM-Finalisten aus Kanada waren die ersten, die dem Duo zu ihrer gelungenen Demonstration gratulierten. Auch die 17fache EM-Medaillengewinnerin und Weltmeisterin Ulla Loosen empfing die beiden sofort im Anschluss mit lobenden Worten und sprach von einer Leistungssteigerung. Mit diesen Gratulationen waren es am Ende wohl wirklich nur Zentimeter oder der Ausdruck, die unser Kata-Paar von einem Platz auf dem Podest trennten. Auch die Konkurrenz aus Finnland war verwundert, dass unsere Niedersachsen es dieses Mal noch nicht auf das Podium geschafft hatten. Später wurde den beiden erzählt, dass ein Positionsfehler beim Abgrüßen und somit wirklich nur Zentimeter den Ausschlag für die entscheidenden Punkte gegeben haben können und die technische Demonstration den einen oder anderen Medaillisten übertroffen habe. Mit nur sechs Punkten Rückstand auf Platz 2 (finnische Meister), und drei Punkten zu Platz 3 (schwedische Meister) landeten Carolin Charina Jeromin und Martin Etter letztlich auf einem sehr guten 5.Platz, ganz nah dran an den Top-Paaren dieser offenen nordischen Meisterschaft.

In drei Wochen bereits trifft dieses Kata-Paar erneut in Madrid auf die Finnen, die spanischen EM- und WM-Teilnehmer des nahezu letzten Jahrzehnts und weitere internationale Teams, die sich auf die WM Ende Oktober in Abu Dhabi vorbereiten. Dann werden die Karten neu gemischt. Anderes Klima, andere Matten, anderer Tag und andere Wertungsrichter mit anderem Blickwinkel.

Mit Marcel und Pascal Busch, die noch an der Deutschen Katameisterschaft nur zur Vorbereitung auf die Dan-Prüfung teilnahmen, hat ein weiteres niedersächsisches Team den Weg nach Schweden auf sich genommen, um die Nage no kata noch einmal in voller Länge zu präsentieren, nachdem die Dan-Prüfung nach neuer PO abgelegt worden ist. Auch sie konnten sich technisch steigern, jedoch ebenfalls nicht in die Medaillenränge vorrücken.

Text: M.Etter/C.Jeromin