Gemischte Gefühle in Düsseldorf

Am Wochenende war die Weltelite zu Gast in Deutschland. Während das Wochende für viele Zuschauer als ein absolutes Highlight im Gedächtnis bleibt, beenden die niedersächsischen Athleten den Grand Slam mit gemischten Gefühlen.

Foto: JudoInside.com

Im ISS-Dome in Düsseldorf fand am Wochenende der lang ersehnte Heim Grand Slam an. Nicht nur für die Athleten, sondern auch für viele Zuschauer ein Highlight im Judo-Kalender mit der einmaligen Chance, die Judo-Weltstars live zu erleben. Olympiasieger, Weltmeister, Europameister, alle sind zur Zeit auf der Jagd nach Punkten für die Olympiarangliste, die nächstes Jahr über die Olympiatickets für Tokyo entscheiden wird. Dementsprechend hoch waren das Niveau und die Teilnehmerzahlen und versprachen ein spannendes Judo-Wochenende.
Direkt am Geschehen teil nahmen auch fünf NJV-Athleten, die von den Bundestrainern für das Event nominiert wurden und die Möglichkeit hatten, sich von der Stimmung in der Halle tragen zu lassen.
Am Freitag startete Pauline Starke (-57 kg). Zwar lieferte sie sich ein starkes Duell gegen die Paris-Grand-Slam Siegerin You Jeong Kwon (KOR) von 2017, musste sich aber am Ende mit einem Wazari-Rückstand geschlagen geben und schied aus.
Am zweiten Tag gingen gleich drei Niedersachsen auf die Matte. Igor Wandtke (-73  kg) und Vivian Herrmann (-63 kg) scheiterten ebenfalls im ersten Kampf an ihren Auftaktgegnern. Besonders für Igor Wandtke, der eines der heißen Eisen im Kampf um die Olympiaplätze ist, ein ernüchterndes Ergebnis.
Besser lief es hingegen bei Niedersachsens zweiter Olympia-Hoffnung Giovanna Scoccimarro (-70 kg). Nach einem Freilos startete sie mit zwei Siegen gegen ISR und POL in den Wettkampf und stand verdient im Poolfinale. Gegen die Niederländerin Hilde Jager, gegen die sie zuvor schon gewonnen hatte, zog sie den Kürzeren. „Diese Niederlage hätte absolut nicht sein müssen“, ärgerte sich die Vorsfelderin. Nach einer weiteren Niederlage in der Trostrunde stand am Ende Platz sieben für sie als Ergebnis fest. Dies ist für einen Grand Slam eigentlich ein beachtliches Ergebnis. Ärgerlich ist nur, dass ihre nationale Konkurrentin aus Schleswig-Holstein den zweiten Platz belegte und in der Rangliste nun an ihr vorbeiziehen konnte.
Der 100-Kilo Hüne Domenik Schönefeldt startete am Sonntag mit einem Sieg gegen ITA in den Wettkampf. Aber auch er musste sich in der zweiten Runde nach einer Niederlage gegen den erfahrenen Slowenen Dosen vorzeitig vom deutschen Publikum verabschieden.
Für Furore sorgte dagegen OSP-Athletin Christina Faber. Die Hessin, die das Sportinternat in Hannover besucht, stand nach zwei starken Kämpfen mit tollem Angriffsjudo im Poolfinale. Zwar folgten daraufhin zwei Niederlagen gegen die beiden späteren Drittplatzierten. Der siebte Platz verspricht für die erst 19-jährige Juniorin trotzdem eine vielversprechende Saison.