NJV beim academy camp in Südkorea vertreten

Im Rahmen der Youth Olympic Games (YOG), der olympischen Spiele für Jugendliche im Alter von 15 bis 18 Jahren, veranstaltet die Deutsche Sportjugend alle zwei Jahre (im Wechsel Sommer- und Winterspiele) ein academy camp. Am diesjährigen academy camp nahm auch Thorben Schulz teil, der im NJV als Landeskampfrichter aktiv ist und im Öffentlichkeitsarbeitsteam arbeitet. Im DJB engagiert er sich als Jugendsprecher.

Gemeinsam mit 29 anderen Teilnehmenden reiste er dazu nach Südkorea. Nach einer spannenden Zeit mit vielen Eindrücken berichtet er hier über seine Erfahrungen. Ein Erfahrungsbericht.

Academy camp? Was ist das und was soll es bringen?
Das academy camp ist ein olympisches Projekt im Rahmen der internationalen Jugendarbeit der deutschen Sportjugend. Es richtet sich an junge Ehrenamtliche zwischen 18 und 26 Jahren, die sich in den Strukturen des deutschen Sports engagieren. Nach einer Onlinebewerbungsphase wurden 30 Teilnehmende aus den über 70 Bewerbungen ausgewählt. Unterstützt wurde meine Bewerbung dabei vom  Niedersächsischen Judo-Verband und vom DJB. Die ausgewählten Teilnehmenden reisten dann gemeinsam mit einem Leitungsteam an den Austragungsort der YOG 2024, Gangwon in Südkorea.

Ziel des academy camps ist es, den Teilnehmenden einen internationalen, interkulturellen Austausch und eine neue Perspektive auf die olympischen Werte zu ermöglichen. Das academy camp ist außerdem eine tolle Möglichkeit, sich untereinander auszutauschen und zu vernetzen, um in Zukunft noch mehr Projekte auch verbandsübergreifend umzusetzen. Die Engagierten kommen aus unterschiedlichen Verbänden und Sportarten und können dadurch jeweils eigene Erfahrungen und Ideen einbringen. Die in gemeinsamen Workshops, Dialogforen, Gesprächen mit Persönlichkeiten aus dem Sport und Vorträgen erarbeiteten Themen und Ideen bringen mich nicht nur persönlich weiter, sondern können zum Beispiel auch im NJV angedacht werden.

Vorbereitungstreffen
Bereits im September 2023 fand ein Vorbereitungstreffen mit allen Teilnehmenden in Mannheim statt. Dort stand vor allem das Kennenlernen im Fokus und wir haben in kurzen Vorträgen einiges über die Youth Olympic Games, das Land Südkorea und unseren Aufenthalt dort erfahren. Nach dem Wochenende war die Vorfreude noch größer, dass es im Januar nach Südkorea gehen würde.

Flug nach Seoul
Während die meisten schon auf dem Weg nach Frankfurt waren, erreichte uns die Nachricht, dass unser Flug wegen extremer Glätte annuliert werden musste. In Frankfurt angekommen, haben wir dann erfahren, dass wir einen Tag später fliegen können. Langweilig wurde uns dennoch nicht: Neben dem Besuch des Feuerwerks der Turnkunst haben wir noch einen kurzen Sprachkurs gemacht und die wichtigsten koreanischen Wörter gelernt. Am Donnerstagmittag startete dann der Flug nach Seoul, wo wir am Freitag um 11:00 gelandet sind.

Besuch der verschiedenen Wettkämpfe
Nach einer Nacht in Seoul sind wir am Samstag nach Pyeongchang gefahren, wo wir in der folgenden Woche verschiedene Wettkämpfe besucht haben. Beim Skispringen, Biathlon, Shorttrack und Rennrodeln haben wir bei teilweise -18°C die deutschen Sportler*innen angefeuert und unterstützt. Als „German Cheering Squat“ schafften wir es sogar ins koreanische Lokalfernsehen. Auch ein Besuch beim neuen 3x3 Eishockey-Format stand auf dem Plan. Die Stimmung bei den Wettkämpfen war immer großartig, gemeinsam haben wir die Athlet*innen angefeuert und gegen die Kälte angetanzt.

Spannende Begegnungen und wichtige Menschen
Während unserer Zeit in Pyeongchang haben wir auch verschiedene Persönlichkeiten aus dem Sport getroffen, darunter den Vorstand Leistungssport des DOSB Olaf Tabor und den Vorstandsvorsitzenden des DOSB Torsten Burmester. In den Fragerunden haben wir einiges über die Abläufe beim DOSB gelernt und konnten unsere Fragen loswerden. Sehr spannend war auch ein Treffen mit Christian Klaue, der beim Internationalen Olympischen Komitee (IOC) unter anderem den Bereich Kommunikation verantwortet. Er nahm sich im Zeit für unsere Fragen rund um das Thema Olympia. Außerdem hatten wir Gespräche mit den deutschen Athlet Role Models Vanessa Hinz und Sascha Benecken. Diese sind als ehemalige Athlet*innen, die die jugendlichen Sportler*innen unterstützen, vor Ort.

Austausch mit koreanischen Student*innen
Nachdem wir eine Woche die Athlet*innen in Pyeongchang unterstützt haben, sind wir wieder nach Seoul zurückgefahren. Dort haben wir uns mit koreanischen Studierenden der Germanistik aus verschiedenen Universitäten aus dem ganzen Land getroffen. Gemeinsam haben wir Themen wie „Mental Health“ und „Gender Equalitiy“ diskutiert. Abends erkundeten wir zusammen mit den Studierenden die Stadt, aßen typisch koreanische Gerichte und besuchten eine Karaokebar.

DMZ-Tour und Empfang beim Botschafter
Am Ende unserer Reise sind wir, begleitet vom Büroleiter des Militärattachés der deutschen Botschaft, an die Demilitarisierte Zone (DMZ) zwischen Süd- und Nordkorea gefahren. Dort konnten wir einiges über die Situation und den Konflikt lernen. Wir haben auch einen Tunnel besichtigt, der von Nordkorea gebaut wurde, um nach Südkorea vorzustoßen.

Am Abend waren wir beim deutschen Botschafter Georg Willfried Schmidt eingeladen. Bei einem Empfang in seiner Residenz konnten wir Fragen zum Leben als Diplomat und zur Arbeit in Südkorea stellen. Beim gemeinsamen Essen konnten wir noch persönliche Gespräche mit dem Botschafter und einigen Mitarbeitern aus der Botschaft führen.

 

Komplizierte Rückreise …
Nachdem wir am letzten Tag die Korean National Sports University besucht und einen Spaziergang durch den Olympiapark der Spiele in Seoul 1988 gemacht hatten, erreichte uns während des Abschlussabends dann die Nachricht, dass unser Flug, wie schon auf der Hinreise, annulliert wurde. Aufgrund des Streiks in Deutschland mussten wir noch bis Samstag in Seoul bleiben, bevor es dann über München zurück nach Frankfurt ging. Die gewonnene Zeit in Seoul haben die meisten Teilnehmenden für den Besuch des Palastes und das weitere Erkunden der Stadt genutzt.

Nach der Landung in Frankfurt hieß es dann Abschied nehmen. Einige blieben noch eine Nacht in Frankfurt, andere fuhren bereits Samstagabend heim. Ein Termin für das Wiedersehen steht auch schon fest, denn im April findet ein gemeinsames Nachbereitungstreffen statt.

 

Weitere Projekte, wo gibt es die Informationen?
Die deutsche Sportjugend bietet verschiedene nationale und internationale Projekte an, um junge Engagierte in ganz Deutschland zu unterstützen und zu fördern. Ein Blick auf die Seite der dsj lohnt sich also! Vielleicht kannst du dann schon am nächsten academy camp in zwei Jahren in Dakar teilnehmen. Wenn du Fragen hast, kannst du dich jederzeit an Thorben oder an Loretta Theis (DJB) wenden.